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Konjunkturbergab
14|09|2009



Da ist er wieder, dieser "Aufschwung" in Form von zwei neuen Aufliegern [insgesamt 8 in Wilhelmshaven] an der Wiesbadenbrücke.

Das Statistische Bundesamt [Destatis] schreibt in seiner Pressemitteilung vom 8. April 2009, dass die Ausfuhren im Februar 2009 um 23,1 Prozent eingebrochen sind. Die Außenhandelsbilanz schloss im Februar 2009 mit einem Überschuss von 8,7 Milliarden Euro ab. Im Februar 2008 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 17,1 Milliarden Euro betragen.

Das heißt wieder nicht gutes für den von den Lobbyisten für nächstes Jahr selbst prognostizierten Aufschwung - irgendwie muß man die Meute bei Laune halten. Wegen der realistischen Markzahlen, scheint das irgendwie nicht mehr so zu klappen und der Ton der "Verantwortlichen" gegenüber den Arbeitnehmern wird von Tag zu Tag rauher.

Man spricht nicht mehr von Kurzarbeit, sondern von deutlichen Einschnitten:
Zitat: "Auch Kündigungen nicht ausgeschlossen: Kurzarbeit bei Hapag-Lloyd
Die Containerreederei Hapag-Lloyd schließt wegen der tiefgreifenden Schifffahrtskrise Kündigungen nicht mehr aus. Es werde deutliche Einschnitte geben, sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Behrendt. Die größte deutsche Containerreederei hatte bereits im März Einsparungen von 400 Millionen Euro angekündigt. Nun reagiere Hapag-Lloyd auf die Krise mit Kurzarbeit und Personalabbau."
[Quelle: Donnerstag, 09. April 2009 | Täglicher Hafenbericht [THB]]

Bei der "Deutschen Verkehrszeitung" [DVZ] schreibt man von einer Umstrukturierung bei Hapag-Lloyd:
Zitat: "Krise in der Schifffahrt - Hapag-Lloyd baut um
<...>
Im Ballin-Haus in Hamburg wird an einer Restrukturierung gearbeitet.
Um die Kosten weiter zu senken und die Produktivität zu steigern, hat der Vorstand der Hapag-Lloyd AG eine umfassende Reorganisation angeschoben. Damit verbunden ist ein Stellenabbau, über den mit den Personalvertretungen verhandelt wird."

Über die Anzahl der Arbeitsplätze, die abgebaut werden sollen, werden natürlich keine Angaben gemacht.

Immer noch stützt sich der Hauptgeschäftsbereich auf den Containerverkehr, in dem, wie wir schon seit Mitte 2008 wissen, keine zweistelligen Zuwachsraten mehr zu erwarten sind.

Man ist schon wieder zuversichtlich, dass es in nächster Zeit gelingen wird, die Frachtraten anzuheben. Das derzeitige Bild von Containerschiffen, das früher glatte Blockstrukturen aufwies, ist inzwischen einer zerklüfteten "Bordlandschaft" gewichen. Man kann das nicht nuraus Berichten im Fernsehen ablesen, sondern auch von Hooksiel aus, wenn wieder eines der großen Containerschiffe Bremerhaven ansteuert.

Per Salamitaktik werden wir schon einmal daran gewöhnt, dass wir für noch weniger Geld länger arbeiten müssen, wenn wir überhaupt noch Arbeit finden sollten.

Im Magazin der Süddeutschen schreibt man schon Zukunftsvisionen, die sich unsere VorzeigepolitikerInnen einmal genauer durchlesen sollten, besonders die, die den Klimawandel gern vor sich herschieben und Grundsteine für Kohlekraftwerke legen, was in diesem Zusammenhang dem Einschlagen von Sargnägeln gleicht:
Zitat: "Die neue Trümmergeneration
Die Wirtschaft: ruiniert. Arbeitsplätze: vernichtet. Das Klima: kurz vor dem Kollaps. Die Aussichten: düster. Für Tausende von Kindern hat das Leben gerade erst begonnen – aber wie wird dieses Leben in ein paar Jahrzehnten aussehen, wenn sie erwachsen sind?
<...>
An dem Tag, als Nicolas geboren wurde, zerbrach eine Welt. Weit weg, in Washington, stellte sich ein glatzköpfiger Mann hin und erklärte, dass er Lehman Brothers leider nicht helfen könne. Die Bank ging pleite. Es war der große Fehler, es war ein Zeichen, wie tief wir alle fallen können. Nichts war mehr sicher, nichts galt mehr. Eine Epochenwende. Nicolas wurde am 15. September 2008 geboren. Er ist ein Kind der Weltwirtschaftskrise.

Wie wird er auf dieses Datum schauen, wenn er 20 Jahre alt ist? In was für einer Welt wird er 2028 leben? Wird er Wohlstand nur noch aus Geschichten kennen? Was wird das Wort Sicherheit für ihn bedeuten? Was Freiheit, Individualismus, Anpassung, Glück? Wird er wütend sein auf seine Eltern? Und was wird er mit dieser Wut machen?"
[Quelle: Süddeutsche Zeitung Magazin | Wirtschaft/Finanzen | Heft 15/2009]

Rosige Aussichten - nicht wahr.

Aber was interessiert das uns, die wir gerade teilnehmen am Abwrackwahn, der uns darüber hinwegtrösten soll, dass es uns noch gut geht, damit wir auch bestimmt im September unser Kreuzchen beim richtigen Partner für unseren fortwährenden Wohlstand machen - lass die anderen z. B. in Afrika doch unseren Schrott aufarbeiten und einfach weit weg sterben oder sollten wir bei den täglichen Nachrichten nicht lieber gleich sagen: verrecken?

Letzte Woche lief auf Arte der Film: "We feed the world".
Zitat: "...ein Film über Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse - ein Film über den Mangel im Überfluss. Er gibt in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten auf die Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat."

Er sollte zumindest denjenigen zu denken geben, die sich immer noch keine Sorgen über das billige Essen machen, von dem sie nicht wissen, wo es herkommt, wie es produziert wird und dass den Körper beim Verzehr langsam aber sicher verändert.

"Super Zize Me" ist hier auch ein Film, der hilft, die Welt besser zu verstehen.
Zitat: "Mehr als ein Drittel der amerikanischen Kinder und Jugendlichen hat Gewichtsprobleme. Bei den Erwachsenen leiden sogar zwei Drittel unter Übergewicht oder Fettsucht. Warum sind viele Amerikaner so fett? Häufig werden dafür die Fast-Food-Ketten verantwortlich gemacht, doch Schadensersatzklagen krankhaft übergewichtiger Verbraucher wurden mangels Beweisen mehrfach abgeschmettert.
<...>
Er entlarvt die Marketingtricks, mit denen Kinder "angefüttert" werden, die Gier nach immer mehr Essen und die Junkfood-"Kultur" in den Schnellrestaurants und Schulkantinen zwischen New York und Texas."
[Quelle: Arte | 9. April 2009]

Während der Steuerzahler nun ungefragt marode Banken saniert ist das Ende der Wirtschaftskrise immer noch nicht abzusehen.

Die Wirtschaftsweisen legen den Zeitpunkt für den Aufschwung immer weiter nach hinten und der nächste anvisierte Zeitpunkt für die "Antidelle" ist früherstens Ende 2010.

Wir, die BürgerInnen, sollen darüber hinwegsehen, dass die Welt sich rasend schnell verändert und so weitermachen, wie bisher, so wie die Banken:
Zitat: "Spekulieren Sie nur mit Geldern, deren Verlust Sie sich leisten können."
[Quelle: Risikikowarnung | CMC Markets]

Ist nicht ehrlich? - oder zeigt es nicht viel eher, dass man aus der Krise nicht lernen möchte.

Wir sollen ebensowenig aus der Krise lernen wie vorher und auch nicht vor Wut auf die Straße gehen, wir lieben deutschen Lemminge. Wir sollen zusehen, wie man uns die Jobs kündigt, wie Lobbyisten PolitikerInnen mit Arbeitsplatzversprechen die Münder wässerig macht, um dann mit Steuergeldern deren Projekte zu subventionieren Die Gewinne führen die globalisierten Konzerne in ein Ausland ab, in dem die Steuern nicht so hoch sind, was die Gewinne aus unseren Steuergeldern enorm steigert.

So einfach entscheiden die Lobbbyisten über das Schicksal der PolitikerInnen und die über das Schicksal der BürgerInnen.

Wir sollen vor allen Dingen nicht mehr kritisch hingucken dürfen, was die Banken so treiben, deshalb wird das Recht auf Auskunft, d. h. das InformationsFreiheitsGesetz schon einmal beschnitten.

Investiert man deshalb so wenig wie vertretbar in das Schulwesen, damit nur noch ein kleiner elitärer Gesellschaftskreis Einblick in das wirkliche Leben hat?

Im September sind Wahlen und die PolitikerInnen beten inzwischen, dass sich die Welt nicht noch mehr ins Minus bewegt und verlängern schon einmal den Abwrackwahn oder erhöhen die Renten. Die gehobene Gesellschaft feiert sich inzwischen schon wieder beim Opernball in Frankfurt, als wäre nichts gewesen.

Gut wenn man Mitglied im "Club der Reichen" ist, ganz schlecht für HafenarbeiterInnen, die die Wirtschaftskrise zu allererst und bis ins Mark trifft, denn da hilft keine Abwrackprämie und die Clubmitgliedschaft können sich diese Menschen schon gar nicht leisten.

Wilhelmshaven bildet mit seinem Stamm an FeierabendpolitikerInnen und Monopolpresse keine Ausnahme im Spiel mit Geld und Pfründen. Hier ist man ebenfalls nicht bereit, aus der Vergangenheit zu lernen. Die beteiligten PolitikerInnen möchten auf keinen Fall, dass sich in den Gesellschaftsstrukturen der Holding irgendetwas verändert, z. B. die Schliessung einer überflüssigen Gesellschaft, wie der Hafenbetriebsgesellschaft, so wie es das FiDES-Gutachten fordert.

Stimmen aus der Bevölkerung, die nicht mehr so wollen wie bisher, melden sich vereinzelt schon zu Wort wie z. B. "Die Guten", die eine Partei gegründet haben oder die erste Bürgerzeitung in Braunschweig. In den Blogs wird schon länger Tacheles gesprochen und sogar Bildblog ändert sein Konzept, weil man dort gemerkt hat:
Zitat: "Aus BILDblog wird...BILDblog für alle. Wir schauen über "Bild" hinaus und nehmen uns auch anderer Medien an. Sie haben es sich verdient."

Die ersten Ansätze der Parteiengründung der "Guten" wirken zwar noch etwas unbeholfen, zeigen aber einen Trend der Unzufriedenheit.

Ein weiterer Trend ist die Gründung von gemeinnützigen Stiftungen, um investigative Recherchen zu finanzieren.

Unzufriedenheit kennt die FDP nicht, sie stützt sich immer noch auf die These des Neoliberalismus und die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft, die man nicht sanktionieren dürfte. Wo kämen wir denn hin, wenn wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und ihre maroden Banken schließen würden.

In Deutschland braucht man seltsamerweise immer etwas länger und in einer Art Anschleichverfahren an die Wahrheit überprüft man die Vorstände, die den Karren in den Dreck gefahren haben, denn es könnten ja auch PolitikerInnen darunter sein, die, die immer von nichts gewußt haben, wenn man sie fragt - unsere Vorbilder?


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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