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Die Tragestarre
12|09|2011



Wieviel Macht die Banken inzwischen haben, zeigt die unerschütterliche Beharrlichtkeit ihrer Manager, sich nicht in die weiterhin windigen Geschäfte reinreden lassen zu wollen.

Ein Land im Biss der Banken

Die Tragestarre, sagt das Lexikon, wird bei Katzen durch einen Biss in den Nacken ausgelöst. Das gebissene Tier ist, solange der Biss andauert, bewegungsunfähig. Der Biss oder der entsprechende Griff setzt Reflexe aus, die normalerweise eine heftige Abwehr auslösen würden. So lässt sich die Katze problemlos in einen Transportkorb einsperren.

Wer sich in Deutschland umschaut, der muss annehmen, dass ein ganzes Land diesem Biss verfallen ist: Was auch immer an Lasten auf die Bevölkerung zukommt, wie asozial sich die Politik gebärdet, wie ungerecht die Verteilung von Reichtum und Armut auch sein mag, es gibt kaum Aufbegehren.



Das jüngste Beispiel für jene sonderbare Trance, in die das Land gefallen ist, gibt das Parlament

Seit dem Beginn der Finanzkrise, ausgelöst durch die Immobilienkrise in den USA, wird staatliches Geld, am Parlament vorbei, in die Tresore der Banken geleitet. Im Dezember 2007 kaufte die Europäische Zentralbank faule US-Wertpapiere auf und übernahm so die Wechselkursrisiken privater Banken. Staatliche Stützungsaktionen Deutschlands folgten und luden in den Jahren 2008 und 2009 dem Haushalt neue Schulden von insgesamt 98 Milliarden Euro auf. Wie betäubt erlebt die Bevölkerung die Entleerung ihrer Taschen zugunsten der Fianzhäuser und das Parlament nickt mehrheitlich im Takt der Banken-Sinfonie.

Gerade eben erst musste das Bundesverfassungsgericht dem Parlament Eingriffsrechte in den in den Euro-Rettungsschirm verschaffen, aus dessen Bürgschaften immer 253 Milliarden Euro auf die Deutschen zukommen können. Nicht das Parlament selbst erstritt sich das Recht der Mitbestimmung, erst mit einer Klage konnte ein Stück Demokratie gesichert werden. Und was macht die Parlamentsmehrheit damit? Die in der Opposition befindlichen GRÜNEN und Sozialdemokraten signalisieren schon mal Zustimmung, sie halten ihre Nackenfalte hin, obwohl sie mit Abweichlern aus der Regierungskoalition rechnen dürften und so, mit der sicheren Hilfe der LINKEN, das Bankenversorgungs-Paket hätten zu Fall bringen können.

Seit Jahr und Tag steigt der Anteil der Nichtwähler.

Bei den letzten Bundestagswahlen wollten fast 30 Prozent der Wähler ihre Stimme niemandem mehr geben. In Mecklenburg-Vorpommern gingen jüngst nur wenig mehr als die Hälfte überhaupt zur Wahl. Nicht zufällig liegt das Bundesland auf einem der ersten Plätze in der Arbeitslosenstatistik. Wer seit längerem im System der Jobcenter reglementiert wird, dem ist augenscheinlich der Glaube an die Veränderbarkeit seines Schicksal abhanden gekommen. Zudem sieht er die Geschicke des Landes vom dicken Geld dominiert und wenn er seine Hartz-Bezüge zählt weiß er schon, dass er gar nicht mitreden kann. Diese Haltung darf zur Recht die Resignationsstarre genannt werden.

Wer die durchweg ratlosen Wirtschaftsseiten der “Vierten Gewalt”, der Presse liest, der kann zumeist erstarrtes Denken beobachten

Gern wird der Fleiß der Deutschen gegen den Schlendrian der Südländer referiert. Zwar fand man Westerwelles “spätrömische Dekadenz” als Einstufung der Armen ein wenig übertrieben, aber keiner der Redakteure mag sich erinnern, dass er den brutalen Biss der Agenda 2010, das neoliberale Marktgeschrei der Regierung Schröder-Fischer, heftig beklatschte. So wie er heute die scheinbare Notwendigkeit der Bankenrettung als “alternativlos” akzeptiert, reduziert sich der Wirtschaftsredakteur zum Briefkastenonkel: Soll der Leser lieber Gold kaufen oder doch Schweizer Franken, das glaubt er gerade noch zu wissen.

Die Tragestarre gilt in der Natur als nützlich: So kann die Katzenmutter ihre Jungen besser aus der Gefahrenzone bringen. Der Biss der Banken ist für den Menschen höchst gefährlich. Ein erstarrtes, wehrloses Land marschiert nur weiter in jene Zone, in der die Armut ebenso zu Hause ist wie jene Gehirnstarre, die zum Verstummen der Demokratie führt.

Quelle: Readers Edition

Autor:
Uli Gellermann


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