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Wir alle sind Markt
08|10|2011



Trichet geht - die Krise bleibt.

Man kann die Fressen nicht mehr sehen

Eine dieser oberschlauen Nachrichten-Sendungen. Diesmal Klaus Kleber im Heute-Journal. “Wir alle sind Markt” sagt der Mann. Die Stimme zittert nicht. Kein Blinzeln im Auge, kein Erröten.

Wir alle sind Markt tönt es aus dem Kasten, weil wir alle unser Geld zur Spekulation freigeben: Den Lebensversicherern zum Beispiel. Die legen das Geld an, versuchen so viel wie möglich für “uns” rauszuholen und schon haben wir den Lehman-Salat. Auch “unsere” Kirchensteuer geht so den Weg alles Irdischen: Wenn der Papst die nicht anlegt, geht die Kirche Pleite. Geht die Kirche Pleite, kommt “uns” nicht nur das Seelenheil abhanden, sondern auch die Arbeitsplätze in Kindergärten und Altenheimen. Also spekuliert der Papst zu unserem Wohl, legt in griechischen Papieren an und schon haben wir die Euro-Krise. Oh, Gier unser, die wir spekulieren, geheiligt werde dein Rating, an der Börse so auf Erden.

Aber wenn wir alle der Markt sind - abgesehen von den paar zig Millionen, die sich keine Versicherung leisten können und keine Kirchensteuer wollen - dann sind wir selbst schuld, sagt der Mann vom “Bundesverband Investment”. Der verwaltet 1,8 Billionen Euro, Deine und meine, die legt er so an, dass wir einen ruhigen Lebensabend genießen können. So wie jetzt gerade, wo jeder Tag ruhiger als der andere ist. Der Bundesverband ist nicht schuld, der nimmt ganz unschuldig unser Geld. Zu unserem Wohl. Und dann kommt Hypo Real Estate hinten raus. Oder jemand hedget sich mit unserem Geld was weg. Wettet mit unserem Geld auf den Untergang Islands, macht dabei Knete ohne Ende und die gibt er uns dann in Form von Zinsen wieder zurück. Die werden von Oma Karsupke verjubelt. Die vergeht sich sozusagen an Island. Auch der Waffenfabrikant kann sich ja auch nicht rausreden, er liefere nur die Raketen, mit denen umgebracht wird. Sagt Klaus Kleber. Im Prinzip. Denn “wir” liefern den Banken unser Geld, und die krisen dann wie wild um sich, also haben wir auch die Kollateralschäden zu verantworten: Griechenland, Italien, die bunten Schirme auf den Eisbechern, die jeden Tag mahnen: Dein Derivat tropft!

Aus dieser schweren Mitschuld bietet die FDP jetzt einen Ausweg

Sie stimmt einfach ab. Zwar sitzen in der FDP genau jene, die nach dem ersten Porsche den zweiten geschlossenen Immobilien-Fonds angegangen sind, die Mehrwertsteuer-Beschleuniger: Weniger für die Hoteliers, mehr für uns. Zwar sitzen in dieser Partei all jene schmuddeligen Marktfetischisten, die auch in anderen Parteien, aber in der FDP sind sie besonders spätrömisch. Aber einer von denen hat jetzt genug Unterschriften gesammelt, um einen Mitgliederentscheid durchzusetzen, der uns aus der Euro-Falle herausführt: Keine Euro-Rettungsmaßnahmen mit deutschem Euro mehr, wird die FDP sagen. Sollen sich die Griechen doch mit ihrem eigenen Euro aus dem Sumpf ziehen. Rösler-Deutschland bleibt solvent! Denn bei uns hat keiner spekuliert, jedenfalls kein FDP-Mitglied. Und wenn doch, dann nur ein bisschen. Genial. So sind wir zwar alle Markt, aber nicht alle Marktverlierer. International überlassen wir diese Rolle den faulen Südländern. National stemmen diese Rolle schon lange die Hartzer, die Aufstocker, die Ein-Euro-Jobber.

In diesen Tagen hat der Kanzleramtsminister Pofalla ein wahres Wort gelassen ausgesprochen

Er kann die Fresse nicht mehr sehen. Das ist, nimmt man den Plural, ein wahrhaft großer Satz: Man kann die Fressen nicht mehr sehen. Die von denen, die uns alle in Mithaftung nehmen wollen für die Spekulanten-AG. Die jeden Tag neu so tun, als wüssten sie was morgen ist. Und anderntags eine andere absolute Weisheit verkünden. Und weil das so ist, weil diese Gross-Fressen zu den schwersten Umweltschäden gehören, die zur Zeit zu beobachten sind, haben ein paar Arbeiter in einem Lütticher Stahlwerk mit den ersten Sanierungsmaßnahmen angefangen: Bei “ArcelorMittal” sollen die üblichen Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Denn der Markt sind ja wir alle, also müssen die Arbeiter als erste verzichten, auf ihren Arbeitsplatz zum Beispiel. Die Aktionäre kommen dann später.

Vielleicht wird ihnen der 18-Loch-Golfplatz auf 14 Löcher gekürzt. Das wollten sich die Arbeiter nicht länger mit ansehen und haben sechs Führungskräfte festgesetzt. “Die Bedingungen sind sehr beschwerlich, wir haben direkt auf der Erde schlafen müssen”, sagte der Sprecher der Niederlassung von ArcelorMittal in Lüttich, Etienne Botton. “Gestern haben wir Pizzas bestellt, aber alle Schachteln sind leer angekommen”, erzählt Botton der Nachrichtenagentur AFP. So bekommt der Begriff Leerverkäufe einen neuen, höchst pädagogischen Sinn. Ob in Lüttich wohl noch Platz ist? Für Herrn Kleber, Herrn Ackermann und die Bundestagsmehrheit? Es fänden sich sicher Mitleidige, die auch ein paar Pizzas spendieren würden.

Quelle: Readers Edition

Autor:
Uli Gellermann


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