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Ver”brüderl”ichung mit den Bossen 26|03|2011
Rainer Brüderle hat nicht gesagt, was in einem Protokoll falsch zitiert wurde.
Zu den vermeintlichen Aussagen Brüderles lieferte sich Regierungssprecher Steffen Seibert einen Twitter-Schlagabtausch mit Volker Beck.
Welch ein Eklat! Da platzt die Nachricht von Merkels AKW-Moratorium in ein Treffen des Bundeswirtschaftsministers Brüderle mit den Bossen von 30 führenden deutschen Unternehmen beim Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. [BdI] in Berlin.
Brüderle wird gefragt, was das denn solle und er erklärt doch wörtlich, dass „angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien.” Er sei doch ein Befürworter der Kernenergie, auch mit Rücksicht auf Branchen, die besonders viel Energie verbrauchen. Es gebe daher “keinen Weg”, der die Stromkonzerne in ihrer Existenz gefährde.
Als alle Welt darüber berichtet, dass Brüderle das Moratorium mit der Abschaltung von sieben Atommeilern als Wahlkampftaktik bezeichnet hat, stellt sich Brüderle hin und spricht von einer fehlerhaften Wiedergabe. Wie vor ihm zu Guttenberg dies tat, als ihm das Erschleichen des Doktortitels vorgehalten wurde, bestärkt Brüderle seine Lüge mit dem Wort, es sei „absurd“ dass er von Wahlkampftatktik gesprochen hätte. Da hätte natürlich auch ein „Ehrenwort“ gut gepasst.
Gemäß Protokoll der Sitzung des BdI hat Brüderle genau das gesagt, wovon doch jeder Insider ohnhin ausging. Und dann lässt Brüderle noch den BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf der offenbaren Wahrheit zuwider erklären, das Protokoll sei fehlerhaft.
Dabei sind die Angaben im Protokoll explizit und eindeutig. Wenn sie wirklich nicht stimmten, müssten sie bewusst manipuliert worden sein. Wer sollte das aber glauben, dass ein Mitarbeiter des BdI so etwas täte!? Einen solchen Protokollanten gibt es nicht.
Brüderles abgebrühte Leugnung. Wie kann jemand nur so abgebrüht sein oder so „braun“, wie der Volksmund sagt! Vor seinen Freunden aus der Industrie hatte Brüderle natürlich keine Bedenken, die Wahrheit zu sagen und ihnen zu vergewissern, dass Schwarz-Grün doch vereinbarungsgemäß alles für sie tue. Mit ihnen hat er doch auch den verruchten Ausstieg aus dem Atomausstieg am Bundestag vorbei verhandelt! Industrie und Regierung sind eben fest liiert, bzw. ver“brüderl“icht und unter Komplizen spricht man schon mal ein offenes Wort.
Hier zeigt sich exemplarisch die Herrschaft der Lobbykratie in Deutschland. Liebe Wähler, zeigt diesen Leuten die rote Karte!
Quelle: Readers Edition
Autor:
Rolf Ehlers
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