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Der alte Mann, und …
10|07|2010



So, wie hier in Hamburg am 08. Juli 2010, sieht die Vision vom Gros der Politiker Wilhelmshavens aus, die von den Lobbyisten an der Nase herumgeführt werden: fehlen nur noch die Containerschiffe ... eben!

Alles sollte doch vom feinsten sein.

Über all die vielen tausend Arbeiter, die neuesten Containerbrücken, die Millionen von Containern, die größten Schiffe der Welt und der mit verarbeitenden Betrieben bis auf den letzten Quadratmeter gefüllte Hafengroden, sollte aus dem hohen Gatehouse nicht nur gewacht werden. Nein, aus diesem Haus sollten auch die vielen Millionen Gewerbesteuern für die Stadt Wilhelmshaven heraussprudeln, und das Stadtsäckel nur so zum Überlaufen bringen

Wir würden gar nicht genügend freie Flächen haben, um all die Investoren mit Grundstücken versorgen zu können. Büroräume und Wohnraum würden knapp. Ja, man sah sogar schon Bordelle aus dem Boden schießen.  

Selbst Rotterdam würde nach der Inbetriebnahme des JadeWeserPort an Gewichtung verlieren. 

Der Voslapper Groden und die Schleuseninsel sah man schon mit Betrieben rund um den Container gefüllt. Kein Meter Kaje des Wilhelmshavener Innenhafens würde mehr ungenutzt sein.

Täglich sollte die endlose Schlange der farbenfrohen Containerzüge über die schöne neue Umgehung an der Ortschaft Sande vorbeirollen. Und die E-Loks würden die Waren aus aller Welt über durchgängige Doppelgleise durch Oldenburg in alle Welt hinaustransportieren.

Auf der Autobahn würden die Busse der Tourismusunternehmen täglich hunderte Touristen bis direkt in die JadeWeserPort-Attraktion zu ihren Aussichtsplattformen fahren.

All das sollte in Wilhelmshaven schon im Jahr 2006 Wirklichkeit sein.

Einer, der zum Eröffnungstermin des JadeWeserPort im Herbst 2006 gekommen war, staunte nicht schlecht. Beim Blick über den Deich konnte er tatsächlich tausende Menschen sehen. Doch da, wo er sich eigentlich das rege Treiben der Arbeiter auf dem Containerhafen ansehen wollte, lagen diese Menschen einfach faul im weißen Sand des Geniusstrandes in der Sonne.

Verschoben wurde das JadeWeserPort Wunder, und sollte nun doch erst Ende 2009 den erwarteten Wohlstand nach Wilhelmshaven bringen.

Wiederkommen also, im Herbst 2009, dachte er sich wohl!

Und als er dann im Herbst 2009 den zweiten Anlauf machte, staunte er wieder nicht schlecht. Beim Blick über den Deich konnte er tatsächlich sehen, dass die vielen tausend faulen Sonnenanbeter nicht mehr faul in der Sonne lagen. Doch einen Containerhafen sah er auch nicht. Sand, so weit das Auge blicken konnte, sah er. Und er sah ein einsames Auto, das langsam immer wieder über die Sandfläche fuhr und wohl nach etwas Bestimmtem suchte. Ob es nun 5 oder 6 Arbeiter waren, die ganz hinten am Horizont standen, konnte er auch nicht wirklich erkennen.

Wieder war es nichts damit, endlich einmal diese Ungetüme aus Stahl zu sehen, wie sie Container um Container von riesigen Schiffen abladen. Wieder konnte er nicht zufrieden nach Hause gehen, und nun doch endlich alles in Wilhelmshaven ein gutes Ende genommen hatte.

Nur ein großes Schild zeigte ihm, was er denn heute hätte sehen wollen.
 
Dann las er auf dem Schild, dass sein Traum, einmal in seinem Leben doch noch einen boomenden Containerhafen sehen zu können, nun definitiv erst am 05. November 2011 in Erfüllung gehen könnte.

Traurig trotte er wieder einmal unverrichteter Dinge zurück nach Hause in sein einsames Zimmer.

Als er sich mit der Lektüre der Tageszeitung ablenken wollte, viel sein Blick auf die Schlagzeile: „Inbetriebnahme des JadeWeserPort auf den 05. August 2012 verschoben.

Tief in Gedanken fand ihn am Abend seine Altenpflegerin in seinem Sessel sitzend.

Sie wusste wo er mit seinen 86 Jahren am Nachmittag mit seinem Rollstuhl hingefahren war.

Schon vor 36 Jahren hatte er seinen Söhnen erzählt, dass es in Wilhelmshaven jetzt steil aufwärts geht, und sie nicht in alle Welt gehen müssten um Arbeit zu finden. Damals glaubte er fest an die Versprechungen der Politiker.

Und als er im Jahr 2001 aus seinem Haus am Voslapper Deich in den Wohnpark am Deich umziehen musste, wollte er wieder an den versprochenen Aufschwung glauben.
 
Ob er nun am 05. August 2012 noch einmal den mühsamen Weg machen könnte? Doch noch den boomenden Hafen wird sehen können? Seine Kinder doch noch wieder zurückkommen werden, und er letztlich 38 Jahre später doch noch Recht behalten wird?



Joachim Tjaden

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