Helmut Stumm [Kreisvorstandvorsitzender SPD Wilhelmshaven] an den Kreisvorstand Wilhelmshaven
Werden SPD - Mitglieder von der BASU oder der Partei ‘Die Linke’ bezahlt?
18 August, 2009
Erläuterung:
Der Kreisvorsitzende der Wilhelmshavener SPD, Helmut Stumm, reagierte auf den WZ - Artikel [vom 07.08.2009, siehe unten] ’Stellvertreter werfen SPD-Chef mangelnde Teamfähigkeit vor’ in einer breit gestreuten Rundmail wie folgt:
Liebe Genossinnen und Genossen,
ich bin seit 3 Tagen aus meinem Kurzurlaub zurück und durfte den WZ- Artikel von Elke und Detlef zur Kenntnis nehmen.
Seit geraumer Zeit erscheinen fast wöchentlich Artikel in der WZ, die
sich mit dem Zustand der SPD in WHV auseinandersetzen und häufig auch
mit meiner Person als Parteichef. Die Verfasser sind immer die gleichen.
Die SPD wird als zerstrittener Haufen dargestellt, der sich nur mit
sich selbst beschäftigt und sich nicht um Bürger und Sachthemen
kümmert. Ich bin ein Versager, der seine Versprechen nicht einhält,
gescheitert ist und dem es an Teamfähigkeit mangelt.
Ich will dies an dieser Stelle inhaltlich nicht kommentieren.
Was bezweckt ihr Verfasser dieser Artikel mit dieser Form der „Öffentlichkeitsarbeit“?
Glaubt ihr, dass ich das Tempo der OV- Strukturreform beschleunige oder
über die Köpfe der anderen Vorstandsmitglieder hinweg ein bestimmtes
Ergebnis vorwegnehme, nur weil ihr gebetsmühlenhaft in der Presse
wiederholt, dass ich mich zu einem bestimmten Ergebnis verpflichtet
hätte? Glaubt ihr, Elke und Detlef, dass meine angeblich fehlende
Teamfähigkeit zunimmt, wenn ihr über die WZ mit mir korrespondiert?
Da ihr das nicht ernsthaft glauben könnt, andererseits aber völlig klar
ist, dass diese Form der Berichterstattung über die SPD und ihren
Vorsitzenden unsere ohnehin geringen Wahlchancen noch weiter schmälert,
frage ich mich, was ihr mit diesen ständigen negativen,
parteischädigenden Artikeln bezweckt.
Ist es einfach nur die Lust am Untergang, an der Zerstörung? Wollt ihr
die Partei endgültig kaputt schiessen, um dann sagen zu können: Seht
her, die „Etablierten“ sind gescheitert, jetzt wird es Zeit, dass die
jungen „Kritischen“ das Ruder übernehmen!? Werdet ihr von der BASU oder
der Partei Die Linke dafür bezahlt?
Ich denke da wirklich darüber nach. Vielleicht sprecht ihr mal mit mir
und erklärt mir, was euch treibt, mitten im Bundestagswahlkampf eine
öffentliche Auseinandersetzung zu führen, die jedes Eingreifen unserer
politischen Gegner überflüssig macht.
Und noch etwas: Denkt und schreibt über die Partei und mich was ihr
wollt. Aber macht das in den OVs, im KV- Vorstand oder meinetwegen noch
auf den bekannten Spezialhomepages. Aber lasst WZ, Jeversches
Wochenblatt und andere Zeitungen aus dem Spiel. Zumindest bis zum 27.
September. Ihr trefft damit letztlich nur Karin [ist vielleicht das
eure Absicht?] und ganz am Ende alle Bürger. Oder wollt ihr gerne
schwarz-gelb regiert werden?
Gebt mir Antwort!
Liebe Grüsse
Helmut
Joachim Tjaden [BASU] an Helmut Stumm [SPD]:
BASU an Helmut Stumm: “Zahlen keinen Cent”19 August, 2009
Erläuterung:
Der Fraktionsvorsitzende der BASU im Rat der Stadt Wilhelmshaven dementierte die vom Wilhelmshavener SPD - Kreisvorsitzenden geäußerte Vermutung, einige SPD - Mitglieder würden möglicherweise von der BASU bezahlt, in der nachfolgenden umfassenden Erklärung:Sehr geehrter Herr Stumm, Genossinnen und Genossen der SPD, ich habe soeben Kenntnis von Ihrem Schreiben erhalten, und wundere mich etwas.
Ob, warum, und in welchem Umfang die SPD in Wilhelmshaven interne Probleme hat, will ich nicht beurteilen. Das von Ihnen verteilte Schreiben bringt mich jedoch dazu etwas dazu anzumerken.
Das ich mich vor einigen Jahren entschied, politisch aktiv zu werden, dabei die Möglichkeit dies über die SPD zu tun ausschloss, war aus heutiger Sicht sicher der richtige Weg.
Trotzdem kann auch mir nichts daran liegen, dass sich die SPD überall im Land, und wohl besonders in Wilhelmshaven, selbst öffentlich demontiert. Und hier greife ich einen Satz aus ihrem Schreiben auf und frage Sie, Herr Stumm, wollen Sie gerne schwarz-gelb ?
Auf welchen Gehaltslisten ihre Genossen stehen, kann ich nicht umfassend beantworten.
Sicher ist, dass die BASU für keinen ihrer Mitglieder auch nur einen Cent gezahlt hat, und bei den meisten ihrer Mitglieder auch der Gegenwert nicht zu erkennen ist.
Und da bin ich beim eigentlichen Thema:
Sie sind ganz sicher ein gestandener Mann mit Erfahrung. Sie wissen im Allgemeinen genau, wie der Hase läuft, und sind wohl auf Grund dieser Fähigkeiten auf ihren Posten gewählt worden.
In Ihrem Schreiben werfen Sie zwei Mitgliedern der SPD vor, die Probleme der Partei öffentlich zu machen und damit parteischädigend zu handeln.
Sie tun dies nicht in einem persönlichen Schreiben an diesen Personen, sondern zudem an eine ganze Anzahl von Mitgliedern, von denen der größte Teil im Schreiben gar nicht angesprochen ist.
Und Sie tun dies im Wissen darüber, dass genau dieser Weg noch schneller und direkter in die Öffentlichkeit, also auch zur Presse führt, als es eine Pressemitteilung eines ‘Abtrünnigen’ schaffen kann.
Zudem wird ein Vorsitzender mit ihrer Erfahrung diesen Verteiler nur dann wählen, wenn er gar nicht tatsächlich auf eine Antwort spekuliert, sondern lediglich versucht möglichst viele Mitglieder davon zu überzeugen, das die persönlich angegriffenen Personen die einzig Schuldigen und Bösen sind, die an irgendeinen Partei-Pranger gehören.
Wie mir bekannt ist, sind Sie beruflich als Anwalt tätig und bestens darin ausgebildet worden, welche Wege man beschreitet, um bestimmte Ziele zu erreichen.
So steht in den ungeschriebenen Lehrbüchern genau die von Ihnen gewählte Methode.
Sie geben vor, nur einige Fragen an zwei Mitglieder zu haben, wollen aber nur möglichst vielen anderen das Fehlverhalten dieser Personen ganz deutlich aufzeigen.
Wenn das man nicht genau das ist, was Sie den zwei Mitgliedern vorwerfen.
Nun kenne ich weder Elke, noch Detlef. Wenn die beiden, und auch alle anderen Adressaten, nicht sofort erkennen zu welchem Zweck ihr Brief tatsächlich geschrieben wurde, dann hat die SPD tatsächlich größere personelle Probleme, als ich gedacht habe.
Und wenn Sie jetzt zu dem Schluss kommen, dass ich mit diesem Schreiben in genau die gleiche verstaubte Trickkiste gegriffen habe, wie Sie, ist zumindest bei Ihnen alles richtig angekommen.
Joachim TjadenFraktionsvorsitzender der BASU