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Lästerlich
06|08|2012



Stigmatisierungen machen das Leben leichter?

Die Hüter des frommen Benimm talibanisieren die öffentliche Meinung, zumindest versuchen sie es, und zielen auf eine wunde Stelle, die der gute Glaubenschrist, bitte schön, zu haben hat.

Der Islam macht es vor, Putin zieht nach und katholische Eiferer meinen, das sei eine gute Methode, das große, klerikale Knebelset für eine neue, frömmelnde Stille zu verordnen. Mohammedkarikaturen, Pabstkarikaturen und Witze über Putin verraten den pferdefüßigen Zeitgenossen. Blasphemie.
Ein schöner Freibrief für Willkür.

Es gibt für manche Wichte nichts wichtigeres, als sich ein Völkchen von Wichtelmännern zu sammeln. Kritiklose Vorgartenzwerge, die als Grenztruppen die Grenzen bewachen, dem Bis-hier-und-nicht-weiter. Die immer wissen, wo die auch noch so kleine Blume blüht, durch die man nicht zu sprechen hat.

Blasphemie, als Schere im Kopf für die gedankliche Tonsur. Der kahlen Stelle, auf der die Rechtschaffenheit kreist.
 
Hier, allen voran, meldet sich Martin Mosebach zu Wort um mit Staatsgewalt die Sünder zu exorzieren. Martin Mosebach, der gern "Vom Wert des Vebietens" schwadroniert und der Lästerer für viele Jahre in den Knast schicken will, damit sie ihre wirren Gedanken ordnen können. So gauckt er in seinem Buch "Häresie der Formlosigkeit": "Nur wer auf Knien glaubt, kann glauben."
 
Pilatus: "Oh ja. Chleudert den Purchen zu Poden!"
 
Sigrid Löffler, eine österreichische Publizistin und Literaturkritikerin, bescheinigt Mosebach, er schriebe "in einem sehr verschmuckten und gespreizten Prunkstil“ mit „affektierten Vokabeln und ihren verzopften Phrasen aus der bürgerlichen Mottenkiste des 19. Jahrhunderts“. Er stürze beim Schreiben ständig ins Lächerliche ab und habe den Georg-Büchner-Preis 2007 nicht für sein Werk, sondern wegen seiner reaktionären Gesinnung bekommen.
 
Natürlich, so sindse eben, die klerikalen Eiferer.
 
Kuwait ist da schon viel weiter. Anstelle der Gefängnisstrafe will man dort in Zukunft mit dem Tode bestrafen.
 
Wegen Blasphemie wurde Jesus ans Kreuz geschlagen.

Nach dem Passionsbericht des Markusevangeliums war er ein Gotteslästerer und wurde unter dem Jubel des frommen Volkes verurteilt und grausam zu Tode gequält. Um so ekliger sind Inquisitionsgelüste römisch allgemeiner [katholischer] Engstirnchen, die wenigstens die Böcke ihrer Sünden für lange Zeit im Gefängnis sehen möchten.
 
Jesus, von der herrschenden Intelligenz abgelehnt, fand seine Anerkennung in der Unterschicht, dem damaligen Prekariat, bei Zöllnern und Fischern, den späteren Aposteln, und bei Frauen, die keinen so guten Ruf hatten. Er heilte Kranke und brachte einfachen Menschen den Himmel nahe, und die, die ihm glaubten, folgten ihm. Alles sehr zum Ärger der Schriftgelehrten und Pharisäer.
 
Einen solchen Typen würde auch heute eine christliche Partei nicht aufnehmen. Der wäre nicht salonfähig, den würden sie als linksradikal brandmarken. Nicht kreuzigen, aber wenigstens mundtot würde man ihn machen.
Aber, auf so einen und seiner bunten Truppe fußt die christliche Nächstenliebe.
 
Wenn man an einem warmen Abend durch Rom bummelt, sieht man überrascht an bald jeder Ecke eine Bankfiliale, deren Leutschrift verkündet, daß es sich um die Bank des Heiligen Geistes handelt. Man ist peinlich berührt - wie damals, als man den ersten Pornoshop sah. Blasphemie in Gottes Amtsstuben? Was wohl der, der die Tische der Geldwechsler umwarf dazu sagen würde?
 
Im Neuen Testament, dem christlichen, sagt Jesus zu einigen Pharisäern und Schriftgelehrten:
Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden.

Ist den Stellvertretern denn alles schnurz?
 
In der Sendung "Hart aber fair" vom 16.09.2011 schrieb "Tempelputzerin auf 1-Euro-Basis [49 Jahre]":
"Einer der reichsten Unternehmer der Welt, wenn nicht der reichste, kommt zum Marktetingbesuch nach Deutschland. Wäre nicht gerade Eurokrise, hätte Freiburg womöglich aus Ehrfurcht die Straßen und Plätze vergoldet, die der Pontifex zu betreten gedenkt. Ein Aufwand, den Benedikt aus der Portokasse zahlen könnte. Die Vatikanbank [Banca Santo di Spirito], mit einem unüberschaubaren Geflecht von Töchtern und Beteiligungen weltweit, gilt als eine der kapitalstärksten Banken. Dazu weltweite Beteiligungen an allem, was Geld einbringt.
[Wen es in teressiert: FOCUS Money | Vatikan | Verborgene Schätze]


Ist das Blasphemie?
 
Und der oben genannte FOCUS beschreibt, wie das heilige Roulett schon lange Zeit sein Spiel macht:
"Das Geldgeschäft erledigten seit dem Mittelalter der päpstliche Finanzminister oder der Papst selbst, der sein Vermögen in einer Schatulle hütete. Geld und Macht gingen im Übrigen auf einen Betrug zurück. Angeblich trat Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert dem Papst Rom und Italien ab und ermöglichte damit die weltliche Macht des obersten Kirchenfürsten. Das Testament heißt „Konstantinische Schenkung“. Nur hat es selbiges nie gegeben. Es wurde erst im achten Jahrhundert von Fälschern der römischen Kurie geschrieben. 1000 Jahre lang erfüllte die Urkunde dennoch ihren Zweck, Papstansprüche gegen den Kaiser und die ganze Welt zu begründen. ... Es lebt sich wirklich nicht schlecht unterm Krummstab. ... Jeder Versuch, hinter den heiligen Mammon zu kommen, begegnet größtem Misstrauen."
 
Banco di Santo Spirito ... Man glaubt es kaum.

Sein mafioses Geldkonstrukt dem Heiligen Geist in die Schuhe zu schieben, ist so gotteslästerlich, das muß erstmal einer nachmachen.
 
Im September 2007 veröffentlichte domradio.de die Stellungnahme zweier Theologen zum Thema Blasphemie:
Theologen gegen schärfere Verfolgung von Gotteslästerung Paragraph 166 und die Frage nach dem Sinn

"Katholische und islamische Theologen haben sich dagegen ausgesprochen, Gotteslästerung im deutschen Strafrecht schärfer zu verfolgen. Nicht nur das: Sie sprechen sich für eine Abschaffung des entsprechenden Paragraphen 166 aus dem Strafgesetzbuch aus."
 
"Ein Blick in die Geschichte zeige, dass Strafprozesse mit dem Vorwurf der Gotteslästerung "ausnahmslos zu nichts geführt" hätten, sagte der niederländische katholische Theologe Jean-Pierre Wils am Freitag in Münster.

"Man erweist der Religion dadurch keinen Dienst, dass man sie strafrechtlich schützen will", erklärte Muhammad Kalisch, Direktor des Centrums für religiöse Studien an der Universität Münster."


"Der Vorwurf der Gotteslästerung sei zu einer "Allzweckwaffe" in der politisch-kulturellen Auseinandersetzung geworden, kritisierte Wils weiter. Dies mache ihn so "diffus und gefährlich".... "

[Quelle: domradio.de].
 
Und Irene Nickel plädiert für "Meinungsfreiheit und gegen die Verschärfung von Paragraph 166 StGB." Sie schrieb bereits im Dezember 2007:
"Nicht der Spott über die Religion ist das Problem. Sondern das unter Gläubigen verbreitete Unvermögen, damit umzugehen. An Karikaturen und Satire im Bereich der Politik sind sie gewöhnt; wenn aber mal ihre Religion aufs Korn genommen wird, dann brennen bei einigen die Sicherungen durch.
[Quelle: irenenickelpolitik.beepworld.de]
 
Timo Stein, im Cicero vom 11.07.2012, behauptet sogar:
"Blasphemie ist ein Menschenrecht"
"Der Papst klagt gegen die Titanic. Das darf er. Und das Satiremagazin wird weiterhin religiöse Symbole zweckentfremden. Und das ist gut so."

Und Timo Stein endet seinen schönen Kommentar mit den Worten:
"... Wie auch immer. Das Magazin Titanic ist jedenfalls fest entschlossen, gegen das Urteil den weltlichen Weg der Instanzen zu gehen, „notfalls bis zum Jüngsten Gericht“, wie es hieß. Auf diesem Weg, viel Glück und Gottes Segen."
[Quelle: cicero.de]
 
Böse im Verdacht Blasphemie zu sein, getarnt, ist aber dieses. Und der päpstliche Bann wird kommen müssen.

Lies selbst:
"Am Anfang schuf Gott den Kapitalismus und zahlte Kain und Abel eine Prämie für die Stilllegung von Ackerflächen, die Schlachtung der heiligen Kühe und für die Abschaffung aller Prämien; noch hatte er faulen Kredit in Amerika, der Brudermord hat damit nicht das geringste zu tun. Sondern Gott kassierte die Lebensversicherungsbetrugsprämie und markierte das Kainszeichen als fälschungssichere Personalnummer. Und erhob Gebühr über Gebühr von Kain und erbaute davon im Vatikan das größte Gotteshaus der Welt, die Bank zum heiligen Geist, GmbH und Ko-Kain.
[Quelle: sueddeutsche.de]

Und Gott sah sein Werk und sah, daß es gut war."

In Rußland läuft gerade ein Schauprozeß um mit der Faust der Blasphemie die Demokratiebewegung einzuschüchtern, die sich gegen Putin stellt.

dradio.de berichtet und schreibt:
"Die Anklage ist absurd"
Punkband "Pussy Riot" weist vor Gericht den Vorwurf der Blasphemie zurück. "In dem Prozess um den Skandalauftritt von "Pussy Riot" in der wichtigsten orthodoxen Kirche Russlands haben die drei Angeklagten die schweren Tatvorwürfe bestritten."
 
"Die drei jungen Frauen wollten mit ihrer umstrittenen Aktion in der Christ-Erlöser Kathedrale, dem Sitz von Kirchenoberhaupt Kirill, gegen die Verschmelzung von Kirche und Staat in Russland protestieren. Der Patriarch hatte sich im Präsidentenwahlkampf offen für Wladimir Putin ausgesprochen und die Gläubigen angehalten, nicht an Protestkundgebungen teilzunehmen."

Pussy Riot:
Im Käfig dem Gericht vorgeführt wie Tiere, damit der brave Mensch gleich sieht, das können nur Gotteslästerer sein. "Wie die schon aussehen, daß die Eltern das zugelassen haben." Kreuzigt sie - wenigstens ein kleines bißchen.


Update:
Nach einer Bombendrohung wurde das gesamte Gerichtsgebäude geräumt, nur die drei Mädchen ließ man drin, in ihrem Käfig ...


Da versagt jeder Kommentar.
 
Der christliche Kirchenführer hatte die drei Frauen angezeigt und der lupenreine KGB Demokrat schwingt sich auf zum Hüter des Glaubens und der Reinheit ... Kirche und Macht, der Januskopf der Unterdrückung.
 
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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner

Obigen Links, alles sehr spannende Kommentare, sei hinzu gefügt die Empfehlung für ein kleines, dokumentarisches Buch:
"Die beleidigte Kirche", das die Lächerlichkeit und Absurdität von Blasphemieprozessen dokumentarisch darstellt. Es kostet 4,30 Euro. Geschrieben von Karlheinz Deschner, dem Autor der vielbändigen "Kriminalgeschichte des Christentums".

Zum Foto:
Das Bild stammt von einem Wahlplakat in Groningen, von der "Socialistische Partij", das die Ressentiments prima auf den Punkt bringt. Wir bitten davon abzusehen, das wir damit die innere Einstellung oder die Werte der Partei übernehmen:
Die Socialistische Partij [SP, ndl.: Sozialistische Partei] ist eine linksgerichtete politische Partei in den Niederlanden. Sie ist seit 1994 als Oppositionspartei in der Zweiten Kammer vertreten.

Sie hat ihre Wurzeln in der maoistischen Bewegung der 1970er Jahre. Heute steht sie für einen gemäßigten Sozialismus, der nach den Leitsätzen der Partei auf den Werten der „Menschlichen Würde, Gleichheit und Solidarität“ steht. Die SP übt fundamentale Kritik am Kapitalismus und fordert eine generelle Demokratisierung der Gesellschaft, eingeschlossen der Wirtschaft. ... [... mehr]


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Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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