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Der Dienstplan brennt
09|11|2010



Vielleicht wird die Aussitzungstaktik des Dr. Jens Graul dazu führen, dass noch mehr Feuerwehrfahrzeuge zukünftig nicht mehr ausrücken können, da sie wegen Feuerwehrpersonalabwanderung permanent unterbesetzt sind.

Über die Feuerwehr, Ehrenamt und gutbezahlte Politiker und Wirtschaftsführer.

In der letzten Woche lief das Faß des Zorns und der Enttäuschung bei der Wilhelmshavener Feuerwehr und Umgebung endgültig über: Bei einer Sitzung des Umweltausschusses brillierte OB-Kandidat und Leistungsträger Michael von Löschteich mit einer solch kack-arroganten Bemerkung, daß man nur noch fassungslos in die Leere starren kann.

Schuld an solch einem Fiasko tragen NICHT die Feuerwehrleute. Vielmehr handelt es sich um eine Manifestation unter vielen eines völlig kranken Gerechtigkeitsverständnis unseres Gemeinwesens, was die Entlohnung von Tätigkeiten für das Gemeinwohl [oder für die eigene Tasche] anbelangt.

Unsere Gesellschaft ist aufgeteilt in zwei Hälften:
die sogenannten Arbeit“geber“ und die Arbeit“nehmer“ auf der anderen Seite. Hier bereits zeigt sich eine Begriffsverwirrung [-vertäuschung], die nicht etwa zufällig ist, sondern Methode hat: Wer GIBT, also stellt seine Arbeitsleistung in einem Arbeitsverhältnis zur Verfügung, und wer NIMMT sie entgegen?

Richtig geraten! Bzw. genau falsch:
in der BRD nimmt der Arbeitgeber die Arbeit, und der Arbeitnehmer gibt die Arbeit. Toll! Wer hat diese Begriffswahl eigentlich mal festgelegt?? Und warum wird sie seit Jahrzehnten widerstandslos und gedankenlos hingenommen bzw. „selbstverständlich“ angewendet?

Na, klar:
der Besitzende GIBT , d.h. erteilt von oben herab die GNADE, daß Menschen zu seinem Wohl arbeiten dürfen. Als Dank gibt es ein kleines Almosen, so lange der Arbeitgebende nicht aufmuckt oder krank wird. Der Arbeit“nehmer“ nimmt es hin, weil ihm aufgrund der gesellschaftlichen Machtverhältnisse oft gar nichts anderes übrig bleibt.

Wer meint, ich würde hier nur Begriffsfabuliererei betreiben, sei auf folgendes Begriffspaar hingewiesen:
Zahlungsnehmer und Zahlungsgeber. Objekt der Handelnden ist die Zahlung. Subjekt sind die handelnden Personen. Zahlungsnehmer ist der Zahlungsempfänger. Er kriegt das Geld. Kreditnehmer nehmen Kredit, Kreditgeber geben Kredit. Kredit kommt aus dem lateinischen und heißt: credit – er/sie/es glaubt, vertraut. Wer glaubt? Der DarlehensGEBER, er vertraut darauf, daß er sein Geld wieder zurückkriegt, nachdem er es dem DarlehensNEHMER ausgeliehen hat.

Nur bei Arbeit geben und nehmen herrscht verkehrte Welt. Komisch. Merkwürdig. Warum sind Juristen da denn auf einmal so inkonsequent, wenn sie diese Begriffsmanipulation seit vielen Jahrzehnten einfach mitmachen. Und keiner dies mal in einem Aufsatz in Frage stellt. Oder in einer Doktorarbeit? Aber für einen Herrn Dr. v. Löschteich ist das alles viel zu kompliziert. Das hält nur auf. Die Jugendlichen sollen ja auch nicht Fußball spielen, sondern arbeiten, und die Feuerwehrleute sollen eben löschen und nicht krank feiern.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Die falschen Begriffe sollen eine Psychologie bei den einfachen Menschen untermauern und einpflanzen, daß sie weiterhin in der Ohnmacht halten soll, die zum großen Teil inzwischen nur noch psychologisch ist. Denn man könnte sich gegen das Ausgenutzt-werden wehren und einfach mal eine Partei gründen, die alles wieder gerade rückt. Vor 130 Jahren ist mal eine solche Partei gegründet worden. Die jetzigen Mitglieder erinnern sich aber nicht mehr an den ursprünglichen Vereinszweck.

Kleiner Tip:
Die Partei trug bei Gründung noch das Wort „Arbeiter“ in ihrem Namen und fängt heute mit „S“ an.

Für Politiker und Manager gilt:
SIE arbeiten NUR bei ausreichender Bezahlung. Niemals aus Idealismus. Da könnte ja jeder kommen. „Leistung muß sich wieder lohnen“ blökt die gesamte FDP inklusive Herrn Anchorman Bundesaußenminister Guido Mövenpick seit zwei Jahren in alle Moderatoren- und Journalisten-Mikrofone.

Ausreichende Bezahlung heißt:
Politikergehälter sollen stetig an das völlig überhöhte und zu Systemfehlern in der Gesellschaft führende Gehälter von Managern angeglichen werden.

Für das Ehrenamt gilt dieser Satz nicht:
„Unentgeltliche Arbeit im Ehrenamt“ lohnt sich zumindest nicht für die eigene Brieftasche. Ein Orden am Ende des Lebens muß reichen. Diese Bürger sollen zufrieden sein mit einem jährlichen feuchten Händedruck eines „Ehrenamtnehmers“, also soziale Einrichtungen, die dadurch Geld einsparen, daß sie dieselbe Leistung nicht „am Markt“ einkaufen müssen usw.

Aber auch Stadtkassen, die das „Ehrenamt“ händeklatschend entgegennehmen und gleichzeitig das Ersparte an Honoratoren der Stadt wie z.B. Herrn Wilfrid Adam verteilen, für den die Stadt Wilhelmshaven eigens eine sogenannte Hafenbetriebsgesellschaft gegründet hat, einzig zu dem Zweck, den alternden und auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr unterzubringenden Vielschwätzer MdL a.D. vor dem Eintritt ins pekuniäre Rentenalter zu alimentieren. Mit 60.000 Euro pro Jahr plus Spesen [ebenfalls beträchtlich, aber geheim] aus der Stadtkasse, der Geld für die Reparatur von Straßenlaternen fehlt. Und die das letzte bezahlbare Schwimmbad in der Stadt schließen will [Freibad Nord]. Für die Feier fürs Ehrenamt letztes Jahr fehlte dann auch das Geld. Nicht einmal mehr den Händedruck will man sich mehr leisten. Man feiert nur noch sich selbst. Da oben.

Zur Leitung der Feuerwehr in Wilhelmshaven, einer Berufsfeuerwehr, die gleichwohl nur so existieren kann, wie sie ist, wenn die Schicht schiebenden Feuerwehrleute eine gewaltige Menge Idealismus und Aufopferung einbringen, wurde vor einigen Jahren ein neuer Leiter eingestellt. Dieser ist kein Wilhelmshavener, der die Feuerwache durch sein langes Berufsleben in und auswendig kennt, sondern ein „Externer“, aus Süddeutschland hier herbeworben.

Im Management von Betrieben, ganz gleich ob privat oder öffentlich, ist es inzwischen Mode geworden, zur Umsetzung von Zielen der Eigner einen Zwischenchef einzubauen, der keine sozialen Bindungen zu den „Untergebenen“ hat, damit er notfalls – ohne Rücksicht auf über Jahre gewachsene Bindungen - „mit aller Härte“ durchgreifen kann, was auch immer die Konzern-/Verwaltungs-/Arbeitsagentur-Leitung sich ausgedacht hat, z. B. um Kosten zu sparen, den Profit zu maximieren etc.

D. h. einerseits, bei einem Feuerwehrbetrieb z. B., werden die „weichen“ Faktoren auf Seiten der Arbeit“nehmer“ gerne ohne finanzielle Gegenleistung entgegengenommen, also z. B. der Idealismus und Aufopferungsgeist von Feuerwehrleuten, ein Beruf, den man nicht einfach so ergreift, weil man nichts anderes findet, dieselben „weichen“ Faktoren sollen aber bei der Leitung des Betriebes auf keinen Fall vorkommen. Hier wird mit harter Hand durchregiert. Das ist inkonsequent. Man baut es sich so, wie es einem gerade am besten paßt.

Wahr ist nämlich leider, daß viele, sehr viele, die nur an sich selber denken und immer auf ihre Leistungsbereitschaft oder -trägerschaft pochen und damit prahlen, genau die Leistungsbereitschaft derjenigen, die nicht dieselbe dauernd herausbrüllen, sondern einfach nur vollziehen, und das manchmal zu mickrigen Gehältern, wie die ganzen Krankenschwestern oder Pflegekräfte etc., ausnutzen, ja häufig sogar ausbeuten. Würden die stillen Helfer genauso markig auftreten und hart handeln, dann hätten viele der laut schreienden Besitzenden oder Anteilseigner von Altersheimgesellschaften etc. nicht mehr so viel zu lachen. Vor allem auch nicht mehr so viel im Klingelbeutel.

Stattdessen versucht die Stadt Wilhelmshaven, aus der Feuerwehr jetzt noch kostenmäßig rauszuquetschen, was rauszuquetschen ist, ohne Rücksicht auf die Nachhaltigkeit der Diensterbringung und der Leistungsbereitschaft überhaupt von Menschen, die diesen Beruf ergreifen wollen.

Das ist so kurzsichtig und dumm wie nur irgendwas.

Es entspricht aber einem allgemeinem Trend, im ganzen Land bekommen die freiwilligen Feuerwehren dadurch Schwierigkeiten, daß Arbeitgeber entgegen einer klaren jahrhundertalten Regelung Angestellte von ihnen für einen plötzlichen Rettungseinsatz nicht mehr hergeben wollen. Und das, obwohl diese für den Einsatz anschließend entschädigt werden.

Es schwindet jegliches Gemeinschaftsverständnis, es geht nur noch um raff raff. Das ist jedenfalls die Leitidee, die von unseren Eliten seit knapp dreißig Jahren insgesamt, in den letzten Jahren aber immer unverhohlener verkündet wird.

Wasser Marsch! ... kann ich da nur noch sagen.

Heidi Berg

Leserbriefe von drei Berufsfeuerwehrleuten letzte Woche:
Ich arbeite seit 20 Jahren für die Berufsfeuerwehr
Der Artikel stellt wunderbar die Probleme bei der Feuerwehr Wilhelmshaven dar
Ignoranz eines Ratsherrn

Kommentare zu diesem Thema:
Inkompetente Personen
Michael von Teichmann: Man ist nicht krank, weil einem der Dienstplan nicht paßt!

PM der Basu:
BASU-Gruppe fordert schnelle Lösung für die Probleme bei der Berufsfeuerwehr

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