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Großwesir, erhöre mich
19|04|2010



Das neue Erscheinungsbild Wilhelmshavens, das sich demnächst im Wappen der Stadt niederschlägt: abgesägte Laternenpfähle.

Der Haushalt ist durch, d. h. die Kommunalaufsicht konnte sich höchstwahrscheinlich nicht dazu durchringen, rund 60  Prozent der niedersächsischen Kommunen unter die Leitung der Kommunalaufsicht zu stellen, denn anders läßt sich die legalisierte Weiterverschuldung von Boomtown und Co. leider nicht mehr erklären.

Überall soll gespart werden, nur in der Wilhelmshavener Holding nicht, wo sich ein kleiner Stamm von Ratsabgeordneten das Leben auf Steuerkostern versüßen läßt, eine Holding, die zusätzlich zu den über 55 Millionen Neuverschuldung noch zwischen 120 - 200 Millionen versteckt.

Wo ist denn hier die Transparenz und wo ist die Aufsicht? Müssen erst investigative Journalisten nochmals in Wilhelmshaven recherchieren und nochmals einen Skandal produzieren, bei dem der Rat ein weiteres Bauernopfer ins Rampenlicht hievt, damit der Mob beruhigt werden kann und ein Opfer die Runde macht?

Kaum ist der Haushalt genehmigt, wird die Haushaltssperre aufgehoben und anstatt die Laternenpfähle zu erneuern werden Projekte wie die Jadeallee vorangetrieben - War da nicht noch eine renovierungsbedürftige Kaiser-Wilhelm-Brücke [geschätzte 6 Millionen Euro] und sind soziale Leistungen wie Jugendzentren oder Abenteuerspielplätze wirklich besser in privaten Händen aufgehoben? Sollen die Bürger bei immer schmaleren Gehältern und steigenden Benzinpreisen noch mehr Opfer bringen, damit der Bürgermeister nach dem nächsten opulenten Frühstück wieder damit prahlen kann, wen er alles kennt und mit wem er sich schon ´mal unterhalten darf?

Ab 2020 dürfen Kommunen keine Schulden mehr machen - wo werden sie sich dann befinden, im freien Fall, gleich neben Bremen, Bremerhaven und Hamburg und wird dann der Zeitpunkt einfach wieder nach hinten verschoben, weil irgendeine Wahl ansteht?

Da kommt Gelächter auf und man hat das Gefühl, die lokale- und überregionale Politprominenz hat sich leicht überschätzt und glaubt nun gemeinsam, schulterschlussartig genau so weitermachen zu können wie bisher.

Wo ist denn die Vorbildfunktion geblieben, d. h. wenn der brave Bürger spart, dann macht der vorbildliche Politiker mit.

Nein, das Geld aus den Gesellschaften soll schön weiterfließen, nicht nur ins private Töpfchen, sondern auch per Spende in die Parteikassen, damit man bei der nächsten Kommunalwahl mehr und größere Plakate aufhängen kann, als der Gegner.

Das Hafenprojekt kollabiert und der erhoffte Segen, d. h. das uneingeschränkte Bekenntnis des Verkehrsministers war so schön geplant, aber es war nur ein leises Pfeifen im Walde, weil er noch am gleichen Tag bei einer Pressekonferenz den Hamburgern die Elbvertiefung zusicherte. Im Hintergrund ist da noch das Megabahnprojekt Stuttgart 21, gegen das die Bevölkerung "revoltiert", aber das Ramsauer ebenfalls absegnete.

In Wilhelmshaven starb schon wieder eine herbeigesehnte Milliardeninvestition, der Aufschrei, der sonst immer die Medien durchzog, war diesmal nicht zu vernehmen und die Worthülsen, das alles immer so überraschend kommt, war auch nicht mehr zu vernehmen.

Seltsam ist, das man im politischen Führungs- und Verwaltungskader immer noch nicht geheilt scheint und immer noch am letzten verbliebenen Projekt, dem unsäglich gescheiterten Hafenbauprojekt zu kleben scheint, an das noch immer Menschen in dieser Stadt glauben.

Man sollte auch einmal ein paar unabhängige Beobachter nach Wilhelmshaven entsenden die eine Umfrage starten die da heißt: Hat man sie wirklich gefragt, ob sie diesen Hafen haben möchten und hat man sie per "Risk Management" wirklich über Risiken und Nebenwirkungen dieses Projektes aufgeklärt?

Alternativen sind in dieser Kommune unerwüncht und der Oberbürgermeister stellte sich schon 2006 hinter eine festgefahrenen Meinung, bei der das Bodenpersonal so gar keine Rolle spielen sollte, geschweige denn die Gegner:
Zitat: "... Dieser Hafen, schwärmt Oberbürgermeister Eberhard Menzel, "ist wie eine zweite Gründung der Stadt" ...

... Bei dem vom Oberbürgermeister so heiß ersehnten Planfeststellungsbeschluss geht es nur noch darum, ob die Rohrdommeln in eine Ausgleichsfläche umziehen müssen oder hinter einer acht Millionen Euro teuren Mauer vor dem Krach geschützt werden. "Ich kann inzwischen über das Populationsverhalten der Rohrdommel einen Vortrag halten", stöhnt Menzel.

Aber noch mehr stört ihn jene Spezies von Gegnern, die unkündbare Jobs im öffentlichen Dienst haben und opponieren, wie der OB sagt, weil damit das letzte kleine Fleckchen Strand geopfert wird, das Wilhelmshaven hat. "Wir haben die Wahl: 45 Tage Badespaß oder 365 Tage Arbeit. Ich entscheide mich für die Arbeit. Das ist mein Auftrag."

Der typische Wilhelmshavener, sagt Menzel, betrachte neue Projekte mit Misstrauen. "Aber eine Käseglocke über der Stadt wird es mit mir nicht geben. So viele Chancen haben wir nicht." Heute, sagt der OB, müssten die Leute die Stadt verlassen, um Arbeit zu finden. "Aber jetzt können wir der Jugend eine Zukunft geben."
[Quelle: Süddeutsche Zeitung | 11-08-2006]


Tja Herr Oberbürgermeister, schöne Absichtserklärungen, die sie persönlich zu verantworten hätten, würde es sich nicht um eine Stadt, sondern um ein Unternehmen handeln, dem sie vorsitzen würden.

Wo ist sie denn, die Zukunft für die Jugendlichen, wo ist sie denn, die rosige Zukunft für Wilhelmshaven, wo bleiben sie denn, die blühenden Landschaften?

Pustekuchen, aus die Maus und kollabierende Projekte so lange publizieren, bis auch der letzte bricht und sagt: Mach, aber lass mich bitte in Ruhe, damit ich mich bloß nicht um die Zukunft meiner Nachfahren kümmern muß, die das alles ausbaden müssen - was für eine Erbschaft!

Das ist die Maxime einer Politprominenz, die auf Kosten anderer lebt, wie die Maade im Speck und sich keiner Schuld bewußt ist, weil dann das Ansehen, die Macht und die Bezüge schwinden könnten.

Da plant man schon einmal sinnlos einen Hafen und kürzt den Bürgern 45 Tage Badespass, natürlich ohne sie jemals richtig gefragt zu haben.

Oh du auserwählter Wesir, Oberster Wesir, erster unter den Wesiren der reinen Vernunft, heile mich von meiner Versuchung der täglichen Recherchen, die die Welt die Du versprichtst so ganz anders aussehen lassen, lass mich teilhaben, an Deinem Auftrag - bitte komm schnell, damit ich mir nicht mehr so oft den Kopf zerbrechen muß und zu der Spezies verkomme, die im öffentlichen Dienst arbeiten muß, um zu opponieren - verzeih mir, dass ich so ein Lump wurde, heile mich, mach schnell, damit meine Seele Frieden finden kann, bei den Lobbyisten, die auch Dir den Frieden gaben, der jegliche berechtigte Kritik bis heute unterdrückt!

Amen!



Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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