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Wahlwiederbelebung
10|08|2011



Voll war es im Gorch-Fock-Haus, aber begeistert hat auch diese Wahlveranstaltung insgesamt nicht.

Wilhelmshaven lebt, Patient tot?

Die Wahlveranstaltungen, in denen sich PolitikerInnen von ihren besten Seiten präsentieren dürfen, bringen einen auch in jüngster Zeit nicht auf einen Weg der Erkenntnis, der sich auch als solcher definieren liesse.

Zunächst einmal müssen wir damit leben, dass es Wilhelmshaven vor allen Dingen vom  monetären Standpunkt aus betrachtet, nicht besser gehen wird, als jetzt, denn die politische Bilanz, vor allen Dingen seitens der großen Parteien, wie CDU und SPD, die die Geschicke Wilhelmshavens in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich in Händen hielten, ist niederschmetternd.

Trotzdem möchten sie wiedergewählt werden. Seitens der SPD fällt es beim Spitzenkandidaten Norbert Schmidt schwer, zu glauben, dass sich etwas verändern könnte. Er brachte immer die gleichen Argumente, die bei der Geldnot endeten. Nebenbei versuchte er den im Bau befindlichen Containerhafen all denen schmackhaft zu machen, die längst nicht mehr daran glauben und Begeisterung für einen Tiefwasserhafen sieht definitiv anders aus.

Er brachte dann auch den Satz des Abends:
Zitat: "Wir müssen mehr Geld einsetzen, was wir nicht haben"
Irgendwie hat er ja recht, aber unterm Strich ist es hauptsächlich die Politik der SPD, die die Stadt in die finanzielle Notlage gebracht hat, die jetzt zur Situation führt, die eigenen Geschicke letztendlich kaum mehr bestimmen zu können.

Unser Tipp:
Einfach ´mal ehrliche Einsicht zeigen und abtreten!

Fantasie ist gefragt, die den PolitikerInnen am letzten Wochenende mit dem "Street Art" - Festival vorführte, was allein mit einem Kulturereignis möglich ist, das nicht wie eine Maritime Konferenz 800.000 Euro kosten muss und nichts bringt. So belebt war Wilhelmshaven selten, wie am vergangenen Wochenende und der Dank gebührt Michael Diers, einem Radiomoderator, wenn man so will, echtem Bürgerengagement, unterstützt hauptsächlich durch die hiesige Wirtschaft, Engagement, dass man in den Reihen der großen Parteien in der Vergangenheit fast wie selbstverständlich aufs Abstellgleis schob.

Jetzt, so kurz vor den Kommunalwahlen, steht es auf der Pflichtenliste, auch der Parteien, die es "verteufelten", ganz oben.

Die Demografie ist eins der größten Probleme Wilhelmshavens, genauer gesagt die Überalterung und der allgemeine Schrumpfungsprozeß. Das führt zu einem Wohnungsraumüberangebot, das man durch Neubauten hier und da sogar noch verschärft und so ist die Forderung nach Ehrlichkeit [Butter bei die Fische] sehr im Kommen.

Rückbau ist eine Option, denn der Stadtteil Ost, der im Mittelpunkt der Spitzenkandidaten dieses Wahlbezirkes stand, ist schwer gebeutelt. Die ehemalige Einkaufsmeile Gökerstraße kennzeichnet ein überdurchschnittlicher Leerstand. Insgesamt kränkelt der Stadtteil, bietet wenig Kulturgut oder Treffpunkte für Menschen oder Jugendliche, die inzwischen kaum noch wissen, wohin sie in Wilhelmshaven gehen sollen.

Löcher in den Straßen, oft nur noch notdürftig geflickt und eine Bausubstanz, die nicht für die Ewigkeit geschaffen wurde kennzeichnen einen Stadtteil, der unter der Politik der vergangenen Jahrzehnte ebenso leidet, wie fast der gesamte Rest der Stadt.

Dornum hat für nicht mehr vermietbare Immobilien ein Rezept entwickelt:
Zitat: "Leerstandsmanager soll den Ort wiederbeleben ...
... Die Gemeinde Dornum hat als erste Kommune der Region einen Leerstandsmanager eingestellt, der ein Konzept gegen die zahlreichen Leerstände in Geschäftshäusern im Ort entwickeln soll. ... 200.000 Euro wurden hierfür auf drei Jahre im Haushalt der gemeindeeigenen Tourismus GmbH vorgesehen. Hintergrund ist, dass Dornum mit 500.000 Tagesgästen jährlich einer der beliebtesten Orte der Region ist. Viele Besucher vermissen aber Einkaufsmöglichkeiten. "
[Quelle: Jeversches Wochenblatt | 09-08-2011]

Insgesamt betrachtet passt es zum immer wieder aufgeworfenen Bild einer Patchworkpolitik, die sich selbst kolportiert, den Überblick über sich selbst längst verloren hat.

Die potentiellen Wähler sind vielfach genervt und während an unserer Kamera ein Zuschauer vorbeiging murmelte dieser:

Zitat: "Ich geh´jetzt erstmal ´ne runde Kotzen!"

Klar hört sich das fürchterlich an und ist nicht generell repräsentativ, zeigt aber eindrucksvoll wie wütend Wilhelmshavener inzwischen sind, wenn Politiker negative Bilanzen mit alten Rezepten aufhübschen, immer gleiche Worthülsen im Raum kreisen oder Kandidaten nicht das sind, was sie vorgeben zu sein.

So war diese Veranstaltung auch nicht durch machbare Lösungsansätze gekennzeichnet, sondern eher durch demütige Überlegungen - großspurige Reden, die beim Publikum fruchten fand man bei dieser Veranstaltung kaum.

Eine Nachricht wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten, die wieder einmal ein Industrieprojekt betrifft, das, wie so viele gestorben zu sein scheint.

Es betrifft RWE mit seinem Anliegen einen Flüssiggasterminal [LNG] in Wilhelmshaven bauen zu wollen:
Zitat: "RWE legt Pläne für Flüssiggas-Anlage auf Eis
Der Energiekonzern RWE wird in Norddeutschland vorerst keine Anlage zum Umschlag von Flüssiggas (LNG) errichten. "Wir sehen uns gezwungen, den Bau der LNG-Anlandeanlage 'German Gas Port' in Wilhelmshaven nach Abschluss der laufenden Planungsarbeiten bis auf weiteres zurückzustellen", sagte eine Sprecherin von RWE Supply & Trading. ... "
[Quelle: relevant.at | 09-08-2011]

So kommt es, wie es in Wilhelmshaven zu oft der Fall ist und trifft die Stadt da, wo sie fast immer scheiterte, bei der Ansiedlung von Großprojekten. Spätestens jetzt müsste das Gros des Rates von selbst zurücktreten, aber das werden wir nicht erleben, er wird sich eher in kaum veränderter Konstellation zur nächsten Kommunalwahl stellen - das ist die Realität.

Wir, die wir in Wilhelmshaven weiter leben wollen, müssen uns zukünftig wohl eher auf dörfliche Strukturen einstellen und lernen, den postulierten Größenwahn langsam aber sicher auszublenden.

Nicht nur die Politiker sollten auf den Teppich zurückkehren, sondern auch das lokale Heimatblatt, das den beschrieben Größenwahn mit seinen Übertreibungen bis heute ausschmückt und so Hoffnungen weckt, die es schon längst nicht mehr gibt.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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