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Hokus Pokus Fidibum, wir bauen uns ein Klinikum
28|03|2014



Das Schild soll möglichst schnell verschwinden.

Daß sich Wilhelmshaven wieder ein Leuchtturmprojekt gönnen möchte ist kein Ausreißer, sondern eine chronische Erscheinungsform oberzentrierten Selbstverständnisses.

Warum erinnert es nur immer an das Selbstbewußtsein mimende Prahlhanselgetue gewisser Habenichtse mit ihren unglaubwürdigen Zukunftsphantasien?

Wird ein etwas größeres Gebäude errichtet, ist es ein Jahrhundertbau, wird eine kleine Parzelle bebaut, handelt es sich per se um Luxusimmobilien, setzt man einen Hafen in den Sand, ist es ein Jahrhunderthafen, bemalt man alte Häuser, wird die Stadt zum größten Kunstmuseum der Welt. Es wird echt peinlich, alle pathologischen Auffälligkeiten zu benennen.

Jetzt muß es ein neues Krankenhaus sein, natürlich ein Klinikum. Das steht mal fest. Rund einhundert Millionen werden dafür gebraucht, Spender werden noch gesucht. Ausgangssituation ist ein städtischer Schuldenberg von ca 300 Millionen Euro, zu denen sich dann noch die Verbindlichkeiten von über 20 Millionen Euro [zuzüglich der offiziellen 15 Millionen Euro vorhandener Krankenhausschulden] der beiden Fusionskandidaten St. Willehad und des Reinhard Nieter Krankenhauses gesellen sollen. Eine Ehe auf Pump nach der hier politisch mehrheitlich ausgegebenen Faustregel: "Aus zwei mach eins, sonst hast Du keins." - Und die glauben das.

Ohne die hiesigen Politentscheider im Stadtrat wäre das alles nicht möglich, sie stehen aber auch in der Verantwortung. Die sind so neubaufixiert und von der zu erwartenden Pracht geblendet, wie der Opel Kadett Fahrer, der nach einer spinnigen Probefahrt in einem Porsche das Lenkrad nicht wieder loslassen will. Herr Reese von der SPD sagt denn auch: "Wir haben den Punkt nein zu sagen, längst überschritten."

Heißt das, wir stehen am Rand der Steilküste, ab sofort wird geflogen. Klar, Lemminge sind so. Die Sachzwänge, die jeden Rückweg versperren sind doch selbst geschaffen. Dann lautet der Plan eben nur noch weitermachen, koste es, was es wolle?

So macht auch Werner Biehl [Grüne] sich die Sache schmackhaft und spricht von einem "Sahne Deal". Schlagsahne. Und er hält eineinhalb Jahre debattieren für einen Grund, damit aufzuhören. Nicht ohne zu beklagen, daß das Nordwestkrankenhaus in Sande es wagt sich zu sträuben, in den städtischen Schuldenstrudel hinein gezogen zu werden.

Recht haben sie. Die Sander haben ein florierendes, runderneuertes, gut geführtes Krankenhaus. Die können doch besser, wenn nötig, mit einem intakten Krankenhaus gleich nebenan in Varel zusammenarbeiten. Ohne die Angst privatisiert zu werden. Die brauchen den oberzentrierten, haltlosen Dünkel doch gar nicht.

Und dann noch ein Herr Debring [SPD] mit einer Meinungsäußerung im Lokalen Heimatblatt. Also diese Partei mit der sozialen und demokratischen Headline. Der nun kritisiert die Arbeitnehmervertretung Verdi, weil die die Proteste des Klinikpersonals unterstützt, das zu Recht befürchtet mit Mickerlöhnen abgespeist zu werden, um eine soziale Einrichtung, wie ein Krankenhaus rentabel zu machen. Typisch Hartz4-Partei, man sollte nicht mehr überrascht sein.

Gleichermaßen "distanziert" sich Herr Debring auch von den "gezielten Versuchen von Kritikern, [die] mit unwahren Behauptungen die Mitarbeiter aufhetzen." Hallo? Was hat er denn für ein Demokratieverständnis? Das braucht er aber auch nicht, er ist ja schließlich Ratsherr. - Oder Gutsherr?

Sollte er bei "gezielten Versuchen" an das Wilhelmshavener Bürgerportal gedacht haben, war das eher ein gezielter Treffer. Was er da für Hetze hält, sind sorgfältig recherchierte Fakten, die eigentlich gut verständliche Inhalte präsentieren. Es ist schade, wenn sich ihm diese sachdienlichen Hinweise so verschließen. Andernfalls wäre ihm seine Pauschalrüpelei ja sicher peinlich.

Alles hängt jetzt am Ratsgremium der Stadt. Frau Aulkemeyer und Herr Wagner werden versuchen sich fein raus zu halten. Der Dressurakt in der Ratsmanege klappt auch ohne Peitsche.

Die müssen ja nur noch Männchen machen. Und das machen die inzwischen freiwillig.

Weil so ein Krankenhaus an der Jade kein bundesweiter Einzelfall ist, sei hier noch eine kleine Geschichte erzählt: [Bürgerportal vom 08.05.2012]

Am Schluß gibt's auch noch ein Lied.


Als Beispiel eine kleine Krankenhausgeschichte aus Erlenbach und Miltenberg. Ab 2002 sprach man von einem Defizit.
Zitat: " ... Die KPMG wurde beauftragt ein Gutachten zu erstellen und machte verschiedene Vorschläge. KPMG ist eines der größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen weltweit. Der "Freundeskreis des Krankenhauses" hatte vorgeschlagen, bei der kleineren Firma Lohfert & Lohfert ein Gutachten einzuholen, die bereits für das benachbarte Krankenhaus Wertheim tätig war, und dieses zur Hälfte auch zu bezahlen. Dies wurde vom Landrat
abgelehnt. ...

 ... Als umsetzbar wurde angesehen, den Kreißsaal zu schließen [der zwei Jahre zuvor mit Millionenaufwand auf den neuesten technischen Stand gebracht worden war] und die chirurgische Ambulanz nur noch am Tag offen zu halten. Dann hieß es, die Defizite werden immer größer, die beiden [!] Krankenhäuser Miltenberg und Erlenbach müssen verkauft
werden. ...

... Sehr schnell war nur noch das Rhön-Klinikum im Gespräch. ...

 ... Von den Freien Wählern kam jetzt der Vorschlag eines Klinikverbundes Miltenberg-Erlenbach und die nächstgrößere Klinik Aschaffenburg [die auch mit Defizit arbeitet]. Gespräche hierzu wurden nie ernstlich geführt. Es wurden noch zwei Gutachten erstellt, einmal von Ernst & Young [plädierte für den Verbund] und dann noch von Price Waterhouse Cooper [die übrigens bilanztechnisch für das Rhön-Klinikum tätig sind] – und zwar von deren Abteilung "Mergers & Acquisitions" [!], die für den Verkauf waren. ...
 
... Übergabe an Rhön ...

... Mitte April 2005 entschied der Kreistag des Landkreises Miltenberg mit großer Mehrheit, die Krankenhaus-GmbH Landkreis Miltenberg und damit die beiden Krankenhäuser in Miltenberg und Erlenbach, zu 100% an Rhön zu verkaufen. Erstaunlicherweise stimmten auch die Freien Wähler zu 80 % für den Verkauf. ...
 
... Als in einem recht späten Stadium der Krankenhausgeschäftsführer von den Grünen als unfähig angegriffen wurde, kam plötzlich heraus, dass es eigentlich gar kein Defizit gab, aber in diesem Stadium war es für Alternativanträge zu spät.
Der Kaufpreis wird geheim gehalten. Gemunkelt wird, der Kaufpreis entspreche ungefähr den Kosten für die diversen Gutachten. ...
 
... Januar 2006 ...

... Fünf Mitglieder des ehemaligen Krankenhausverwaltungsrats – Landrat, Bürgermeister, Landtagsabgeordneter [CSU], eine Frau von der SPD und eine von den Freien Wählern aus dem Kreistag – sind jetzt der Beirat des Rhön-Klinikums. ...
 
... Auswirkungen auf die Versorgung ...

... Das Rote Kreuz ist jetzt ständig mit seinen Fahrzeugen und mit dem Hubschrauber unterwegs, um Patienten nach Bad Neustadt ins Haupthaus zu bringen. Da die Ambulanz in Miltenberg nachts geschlossen ist, muss dann für jede Kleinigkeit von Miltenberg nach Erlenbach gefahren werden.

Auch für Entbindungen wird vermehrt für diese lange Strecke der Notdienst gerufen.

Das bedeutet für die Rettungskräfte Dauerstress, für die nächste Rettungswache in Aschaffenburg häufige Hintergrundbereitschaft für Miltenberg und für die Krankenkassen zusätzliche Kosten. [Gewinne privatisieren – Kosten sozialisieren.] ...

... Oktober 2006 ...

... 20 Prozent der Beschäftigten gekündigt ...

... 38 Mitarbeitern der Kliniken in Erlenbach und Miltenberg sei auf Grund von Sparmaßnahmen gekündigt worden, sagte Vorstandsmitglied Andrea Aulkemeyer am Mittwoch in Bad Neustadt a. d. Saale. Sie bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Main-Echo" [Aschaffenburg] vom selben Tag. Insgesamt seien 95 von rund 520 Stellen gestrichen worden, weil die Häuser nicht ausgelastet seien. ... "
[Quelle: aus PrivatisierungsWiki Miltenberg, Erlenbach | gekürzt]

UND JETZT ALLE:
“Wir verkaufen unser Oma ihr klein Häuschen, ihr klein Häuschen.
Und die erste und die zweite Hypothek. …”

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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner


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