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Das ist der Hammer
30|03|2012



Eintagsfliege oder dauerhafte Veränderung der Parteienlandschaft?

Piraten entern die Landtage

Als damals, im Neolithikum, der Hammer als neues Werkzeug aufkam, veränderte sich die Welt. Auch wenn es Konservative gab, die den Hammer verächtlich den Faustkeil am Stiel nannten, war doch der Stiel ein Hebel in die Neuzeit. Er war ein Schritt in eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsproduktivität. Die Erfindung des Hammers führte unweigerlich zum Nagel, mit den beiden Werkzeugen konnte die Verbindung von allerlei Material möglich werden das bisher getrennt herumlag. Ein materielles Netzwerk war geboren, die Welt veränderte sich. Eines allerdings machten die Neolithiker nicht: Sie gründeten keine Hammer-Partei.

Seit Jahren bewegt ein neues Werkzeug, wenn nicht gar ein richtiges tool, die Welt: Das Internet. Ähnlich wie der alte Hammer ist auch das nicht mehr ganz so neue Netz weder gut noch böse. Mit dem Hammer kann man bis heute Köpfe ebenso gut einschlagen wie Nägel. Wenn man bedenkt, dass die Grundlagen des Internets 1969 vom US-Verteidigungsministerium geschaffen wurden, und das dass Netz nicht zum Nägel einschlagen erfunden wurde, sondern für Einschläge ganz anderer Art zuständig ist, denkt sich die Gut-oder-Böse-Frage ganz von allein. Aber anders als der Hammer, damals in der Frühzeit der Menschen, verfügt das Netz heute über eine Partei: Die Piraten. Weil, wer im Netz surft ist modern. Weil, wer einen LapTop besitzt, kann wichtig im Café sitzen. Und wenn der dann auch noch auf sein Smartphone guckt, wie im Mittelalter der Nürnberger Kaufmann auf seine Taschenuhr, dann liest er weltweit bedeutende Botschaften, wo der alte Nürnberger nur die Zeit ablesen konnte. Ein solcher Instrumenten-Fortschritt braucht offenkundig eine Partei: Die Piraten.

„Im Zuge der Digitalen Revolution aller Lebensbereiche,“ schreiben die Piraten in ihr Programm, „sind trotz aller Lippenbekenntnisse die Würde und die Freiheit des Menschen in bisher ungeahnter Art und Weise gefährdet.“ Und sie halten es deshalb auch für möglich, dass einer „totalen und totalitären, globalen Überwachungsgesellschaft“ Vorschub geleistet wird. Das war damals mit dem Hammer auch so: Als er sich zur Axt entwickelte, wurde das Bäumefällen ebenso möglich wie das Köpfe abhacken. Doch während die Piraten wesentlich den Staat als potentiell totalitäre Kraft begreifen, findet vor ihren Augen, auf ihren flimmerfreien Bildschirmen, längst die totale Überwachung des digitalen Weltbürgers durch private Konzerne statt.

Es ist zum Beispiel eine Krake namens Google, die den Suchmaschinen-Nutzer als Konsumenten ausspäht und dessen Daten erfolgreich an die Marketing-Strategen in den Verkaufszentralen internationaler Konzerne liefert. Der langjährige Chef von Google, Eric Schmidt, beschreibt nichts anderes als die Orwellsche Wirklichkeit wenn er sagt: "Sagen wir, du gehst eine Straße entlang. Aufgrund der Informationen, die Google über dich gesammelt hat, wissen wir grob, wer du bist, wissen ungefähr, was dich interessiert, wissen annäherungsweise, wer deine Freunde sind.“

Apropos Freunde: Die 854 Millionen Freunde auf den Facebook-Seiten sind natürlich auch Objekte der totalen Netz-Überwachung. Bislang sind es 60 Unternehmen, die viel Geld für viele private Daten bei Facebook kaufen.

Dass mit dem milliardenschweren Online-Versandhaus „amazon“ die Monopolisierung des Buchmarktes vorangetrieben wird, dass es das Haus „amazon“ war, das der Enthüllungsplattform WikiLeaks die Server abgedreht hat: Davon kein Wort im Programm der Piraten, wie auch die Namen Google und Facebook an keiner Stelle des Piratenprogramms auftauchen. Da haben sie sich nun des Internets wegen gegründet, die tapferen Freibeuter, aber die wirklichen Probleme des Netzes rauschen an ihnen vorbei.

Nur eine knappe Autostunde von Las Vegas entfernt sitzen die Drohnen-Piloten der US-Armee. Aus ihren klimatisierten Räumen steuern sie ihre tödliche Fracht ins 11.000 Kilometer weit entfernte Afghanistan. Wenn nicht gerade der Jemen oder Pakistan mit dem Drohnen-Fern-Mord dran sind. Natürlich ist es das Internet, über das die Zielerfassung und die Zielvernichtung abgewickelt wird. Das Wort Krieg taucht im Programm der Piratenpartei allerdings nur ein einziges Mal auf: Wenn es um die Flüchtigen aus den Kriegen geht. Ursachen von Kriegen oder gar Verursacher kennt der Pirat augenscheinlich nicht.

Natürlich hat das Netz eine neue Qualität: Millionen digitaler Hämmer klopfen im Internet auf reale Köpfe. Kein Thema im Programm der Cybernauten. Aber, so sagte der deutsche Wähler in Berlin und an der Saar: Die Piraten sind so jung, so frisch, so absolut neu. Man darf anmerken, dass die Boygroup der FDP, die Röslers, die Lindners und die Bahrs, rechtzeitig Platz gemacht haben. Für die Neuen, die Frühlingsfrischen aus dem Netz. Allerdings lehrt uns auch die FDP, dass die Verfallsdaten immer kürzer werden. Wie in Schweden, wo die Piraten vor drei Jahren mit sieben Prozent starteten. Ihre jetzigen Ergebnisse sind nur noch mit der Lupe zu erkennen. So zeigt der Wähler auf Dauer genau wo der Hammer hängt. Ahoi!

Uli Gellermann

Quelle: Rationalgalerie


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