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Vom Nazi zum Mörder
25|10|2012



Innenminister Friedrich tut sich schwer, den braunen Sumpf im Verfassungsschutz trockenzulegen - braucht man die Rechtsextemisten vielleicht noch fürs politische Kalkül?

Der fließende Übergang

Der Google-Algorithmus ist ziemlich gerecht. Er spült jene Seiten, jene Themen nach oben, die mit den meisten Zugriffen punkten können.

Sucht man im deutschsprachigen Raum nach dem Begriff "Rechtsterrorismus", findet man rund 300.000 Treffer. Gibt man den Begriff "Islamistischer Terror" ein, erreicht man satte zwei Millionen Treffer. Da Google nichts anderes macht, als im Netz vorhandene Nachrichten und Meldungen widerzuspiegeln, ist die Medienwirklichkeit eindeutig: Es gibt scheinbar in Deutschland mehr islamistischen Terror als rechten Terror.

Mit dem Google-Instrument "Trend" kann man die Suche verfeinern: Im Zeitraum von 2005 bis 2011 findet die Suchmaschine so gut wie nichts zum Begriff "Rechtsterrorismus", erst im November des letzten Jahres steigt die Trefferquote sprunghaft an: Die Mörder aus Zwickau hatten sich selbst aufgedeckt. Langsam sinkt die Trefferkurve inzwischen wieder auf die Ausgangswerte. Auch wenn die Quote keineswegs die Wirklichkeit abbildet - rechten Terror gab es längst vor dem November 2011, die Zahl der rechten Morde seit 1990 liegt bei 180 Opfern - wird von Google doch ein Stück Realität abgebildet: Wie Politik, Behörden und Mainstream-Medien den rechten Terror erfassen: Mühsam, lückenhaft, widerwillig. Lieber fasst man den Splitter des Islamismus ins Auge als den Balken des kerndeutschen Terrorismus wahrzunehmen.

Der notorische Innenminister Hans-Peter Friedrich gab jüngst zu, dass rund 110 mit Haftbefehl gesuchte Rechtsextremisten in den Untergrund abgetaucht sind. Seine Schlussfolgerung ist frappierend: "Aber dass es im rechtsextremistischen Milieu immer wieder fließende Übergänge zu gewalttätigen und terroristischen Strömungen geben kann, halte ich für möglich." Friedrichs fließendem Übergang in den Konjunktiv - als gäbe es die bekannten Mordzahlen der letzten Jahre nicht - folgt ein fundamentaler Satz: Die Demokratie brauche deshalb einen "starken Verfassungsschutz". Man darf stark an Friedrichs geistiger Gesundheit zweifeln: Ausgerechnet der beamtete Sumpf soll den Rechtsextremismus austrocknen.

Das CSU-Mitglied Klaus-Dieter Fritzsche gehört zu diesen Sumpf-Existenzen: Neun lange Jahre war er Vizechef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, vier Jahre lang hatte er den Posten des Nachrichten-Dienst-Koordinator im Kanzleramt inne, jetzt ist er Staatssekretär im Bundesinnenministerium und mit Vorliebe ein arroganter Verächter der parlamentarischen Demokratie: Als der Nazi-Untersuchungsauschuss vom ihm wissen wollte warum die Behörden keine Spur von den NSU-Terroristen gehabt hätten, pöbelte er von einem "Skandalisierungs-Wettbewerb" der Medien, verbat sich Zwischenfragen der Abgeordneten und bezeichnete die Arbeit des Untersuchungsausschuss als schädlich für den Verfassungsschutz. Assistiert wird er vom Chef des "Bundes Deutscher Kriminalbeamter", der den Untersuchungsausschuss als überflüssig bezeichnete und ihm "postmortale Klugscheisserei" unterstellte.

Weiter sagt der Mann, den sie immer noch nicht aus dem Dienst geworfen haben, über die Ausschuss-Mitglieder: "Die angeblichen Experten zum Thema innere Sicherheit liegen dabei gefällig in ihren Stühlen und tun so, als ob sie alle Antworten kennen würden. Dabei gehören sie ebenfalls auf die Anklagebank." Noch im Oktober 2011, nur ein Monat vor der NSU-Selbstaufdeckung, wusste der beamtete Maulheld, man habe es "Im Bereich Linksextremismus zu lange schleifen lassen". Zur selben Zeit wünschte sich der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt mehr Ermittler in der linksextremen Szene denn: "Im rechtsextremen Spektrum ist die Polizei vergleichsweise überrepräsentiert". Das ist der Korps-Geist, der in den Hirnen jener Beamten spukt, die angeblich unsere Sicherheit stärken.

Rund dreihundert Akten des Verfassungsschutz zum Bereich Rechtsextremismus sind seit der NSU-Aufdeckung geschreddert worden. Ein hessischer Verfassungsschützer war rein zufällig am Tatort einer der NSU-Morde. Ebenso zufällig hat er nichts gesehen. Ein V-Mann des Berliner Verfassungsschutzes hat den NSU-Mördern Sprengstoff verschafft. Mehrere Beamte des Baden-Württembergischen Verfassungsschutzes waren Mitglied des Ku-Klux-Klan [darunter auch Beamte aus der Einheit der vom NSU ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter]. Einer dieser Beamten gibt dem Klan geheime Informationen. Er wird nicht entlassen, nur versetzt. Es gibt eine düstere Liste von rund hundert Unterstützern des NSU. Dass die Mehrheit von denen vernommen, geschweige verhaftet worden wäre, ist nicht bekannt.

Über all dem braunen Filz thront Innenminister Friedrich, mit dem Horizont einer Flunder und jener rotzfrechen CSU-Mentalität ausgestattet, die ihn noch jüngst zu folgenden Sätzen getrieben hat: "Ob es wirklich Pannen bei den [NSU-] Ermittlungen gab, wird erst noch untersucht. - Die NSU-Morde bleiben rätselhaft. - Nachahmer, die wahllos Leute erschießen und davon nichts verlautbaren, erwarte ich nicht. - Es wird nicht gelingen, die NSU-Morde der NPD als Partei zuzurechnen." Warum auch?

Solange Leute wie Friedrich für den Schutz der Verfassung zuständig sind, braucht man die NPD: Um zu wissen wo der rechte Rand ein Ende hat. Für seinen Anfang ist Friedrich zuständig.


Uli Gellermann

Quelle: Rationalgalerie

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