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Merkel in München für Freihandel
05|02|2013



Irgendwie muss es doch gelingen, noch mehr Waffen noch legaler an der vorhandenen Gesetzgebung vorbeizuexportieren, so ganz ohne lästige Kontrollmechanismen - dafür gibts ja Mutti!

Die Mutti aller Massenvernichtungswaffen

Unser Korrespondent in München bei der dortigen "Sicherheitskonferenz" macht sich Gedanken über den dort geäußerten, dringenden Wunsch der Kanzlerin, die "Freihandelszone" auszudehnen.

Zugegeben:
Deutschland liegt bisher nur auf Platz 3 in der Liste der Waffenexportnationen weltweit, deutlich übertroffen von den USA und Russland, deren tödliche Bilanz wiederum in den Schatten gestellt wird von dem Kriegswaffen-Verkaufssaldo des unangefochtenen Weltmeisters, des jüngst gekürten Trägers des letztjährigen "Friedensnobelpreises", der Europäischen Union. Der Deal mit dem todbringenden Stahl ist nicht nur ein todsicheres Geschäft, sondern auch ein zweischneidiges, wie sich in Algerien zeigt: Was gestern aus Frankreich an Gadhafi geliefert wurde, wird heute zur Ermordung französischer, britischer und japanischer Techniker in einem algerischen Erdgasfeld benutzt. In der Hand von Leuten, die den Umsturz in Libyen mit organisiert haben, und, von der NATO aus Bengasi hilfreichst nach Tripolis gebombt, weiß Gott keine frommen Pfarrerstöchter sind. Man nennt sie Terroristen, die im Bunde mit Al-qaida stehen sollen, und angeblich nichts Gutes im Schilde führen. Das Gute im Schilde sollen dagegen die französischen Soldaten führen, nämlich mit französischen Waffen. Gegen die französi­schen und anderen Waffen europäischer und US-amerikanischer Provenienz, mit denen einst Gadhafi ausgestattet worden war. Warum eigentlich? Um ebendiese Islamisten niederzu­halten [und nebenbei auch noch die Flüchtlingsströme von Europa fern und die späteren Bengasi-Befreier in Schach zu halten]. Nun wendet sich dieses Killerinstrumentarium gegen die Staatsangehörigen seiner Lieferanten. Genausogut könnte man den Taliban gleich direkt Maschinenpistolen  nach Afghanistan liefern [damit sie auf Amerikaner, Deutsche oder andere NATO-Soldaten ballern können].

Hat man ja auch, als es noch gegen die Sowjetunion ging. Die USA hatten sie großzügig ausgestattet und sogar trainiert. Natürlich sollten sie damals auf sowjetische Rotarmisten schießen und afghanische Regierungssoldaten töten. Dadurch kamen sie ja selbst an die Regierung, weil sie das im Verein mit den ebenfalls schwer ausgerüsteten Mudjahedin so ausgiebig taten. Seltsamerweise kommen aber manche Empfänger solch zweifelhafter "Hilfslieferungen" oft schon nach kurzer Zeit auf die "Terro­r"-Liste, während andere als korrupte Drogenbarone und Waffenschieber in Marionetten-Regierungen eingebunden werden. Die Meisten bleiben allerdings auf der Strecke und erleben den Erfolg ihrer fremdgesteuerten Mission nicht persönlich. Doch die Waffen sind nun einmal da, auch wenn ihre Träger tot sind. Sie wechseln den Besitzer, werden weiterverbreitet oder geheim gebunkert. Wozu sind sie denn da? Nun, da weiß der deut­sche Kriegsminister eine moralisch profunde Antwort: "Ethisch ist eine Waffe stets als neutral zu betrachten“. Es komme darauf an, was man damit macht. Was man damit macht, weiß jedes Kind, das einen Joystick halten kann: Ratttatata, Drrrrrrzfk, Boooum! Eigentlich gar nicht schwer: Gehirn rausblasen, Gesicht zerfetzen, Blut aus dem Bauch spritzen lassen. Alles so Sachen, die der Jugendschutz nicht so gerne sieht.

Also mal unter Pfarrerstöchtern: Der grundgesetzwidrige Vorschlag von Angela Merkel, mehr davon zu exportieren, selbstverständlich nur "an vertrauenswürdige Partner", um Bundeswehreinsätze im Ausland zu verüberflüssigen, hat schon das Zeug zur Seligsprechung. Man stelle sich vor, die deutsche Wehrmacht hätte in Weißrussland einfach nur die dort rekrutierten SS-Freiwilligen mit Tigern, Panthern und ein paar Dutzend Ausbildungsoffizieren die Drecksarbeit machen lassen; man wäre auch gleich viel näher an Moskau gewesen! Das Mutti-Rezept zum deutschen Blutsparen sollte allerdings auch zu Ende gedacht werden: Spätestens, wenn deutsche Reisegruppen irgendwo auf dem Globus vom "besten Gewehr der Welt", dem G-36, oder von einem erbeuteten Panzer mit tödlicher Präzison reihenweise niedergemäht werden, könnte den auf Erhalt ihrer "sicheren" Arbeitsplätze bedachten Arbeitern und Ingenieuren bei Krauss-Maffei dann doch die Muffe gehen, weil einer ihrer Kollegen partout nicht mehr aus dem Urlaub zurückkehren konnte. Dann wäre das Gezeter groß, und der Bild-Zeitungs-Aufschrei überträfe das scheinheilige Geheule über die reihenweisen Amokläufe in den USA noch um einiges. Da hieß es: "Sie schlachten unsere Kinder!" In einem solchen Fall würde es heißen: "Deutschland vom Terror getroffen". Weil eine Portion nationalistisches Pathos gehört unbedingt zum journalistischen Kriegshandwerk. Einzelne getroffene Deutsche bewirken allemal mehr Betroffenheit als massenhaft getötete Nichtdeutsche. Wichtig wäre nur, die Erwähnung der Herkunft der Waffen zu vermeiden oder zumindest kleinzuschreiben. Es hätte ja auch eine Kalashnikow gewesen sein können [deren Beliebtheit auf den Schlachtfeldern allerdings seit Jahren zurückgeht].

Zum Glück für BND und Kriegsjournaille leben ja überall auf der Welt Deutsche, die um Hilfe rufen können. In Mali beispielsweise ein Schauspieler, der wacker einen Nagel für ein ganz neues, diesmal militärisches Engagement einschlägt: Traditionell sei Maili ein lebenslustiges und fröhliches Land gewesen, aber jetzt gehe es den Bach runter, wenn die Bundeswehr nicht sofort mit der Statisterie-Armee Malis das Schießen übe und intensiv den Krieg probe. Für das ausbaufähig angelegte Stück bricht Christoph Wackernagel schon mal die rein kulturelle Lanze und appelliert ans folkloristische Lebensgefühl. Da lässt sich ahnen, wie die bevorstehende blutige Saison in Afrika vermarktet werden könnte: Töten für die Lebenslust! Europäer retten die gute Laune Afrikas. Klingt eingängiger und für das europäische Publikum nachvollziehbarer als der angesichts jahrhundertelanger kolonialistischer Sklaverei doch etwas hohle Appell "die Freiheit" zu verteidigen, gerade auf dem "Schwarzen Kontinent". Jeder Krieg braucht seine Reklame und einen Hilferuf. 

Zugegeben: Das G-36 ist keine große Kriegswaffe. Jeder Infanterist kann so etwas mit sich führen, so wie auch jeder Terrorist, jeder Drogenboss, jeder Mafioso, jeder Amokläufer und jeder sonstige gemeine Mörder. Weil: Auch diese Schusswaffe von Heckler & Koch ist ja stets als neutral zu betrachten und spätestens im gut sortierten Weltwaffenhandel für jedermann und jedefrau zu haben, wird nur das Geld dafür hingeblättert. Da kann Obama noch so hilflos ins Feld ziehen gegen Sturmgewehre, da springt notfalls Mutti ein. Sie ist zwar eine treue Bündnispartnerin, aber das Geschäft geht vor. Ist ja für einen guten Zweck: Deutsche Arbeitsplätze. Das ist wie bei Biedermann und den Brandstiftern: Wir haben doch nicht gezündelt! Wir haben nur die Streichhölzer gegeben. Und damit kann man eine Tankstelle oder ein Haus anzünden, oder eben eine Zigarette oder die Christbaumkerzen [was manchmal blöderweise auf dasselbe hinaus läuft].

Der Unterschied zu den Streichhölzern ist nur: Mit einem G-36 kann niemand einen Ofen anzünden, bügeln, abwaschen oder Zähneputzen. Nicht einmal Nasebohren. Damit lässt sich eigentlich [bei sachgemäßer Anwendung] nur eines zuverlässig und zielsicher bewerkstelligen: Töten. Morden. Licht ausblasen. Das ganze Bäh-Programm. Und weil es sich bei dem weltweiten und, so Bush wollte, 100-jährigen "Krieg gegen den Terror" um nichts anderes handelt als um die Sicherung der Rohstoffquellen und Handelswege für den "Westen" unter der Fahne der "Rache für Nine-Eleven", ist jeder tödliche Schuss im Zusammenhang mit diesem groß angelegten, staatlich organisierten "Gegenterror" keinesfalls "nur" Tötung [im strafrechtlichen Sinne], sondern blanker Mord. Mit den denkbar niedersten Beweggründen: Rache, Ressourcengier und Freibeuterei. Immer mit Vorsatz. Meist auch noch verbunden mit Heimtücke. Denn die Killerdrohnen kommen ohne Sirenenalarm bar jeder Vorwarnung lautlos angehuscht bei Nacht. Ebenso wie die "Kill-or-Capture"-Kommandos mit den Infanteriewummen. Da sie in der Regel nicht nur die gemeinte "Zielperson" treffen, sondern einen Haufen unbeteiligter Zivilisten, verursachen sie nicht nur einen einzelnen, sondern gleich Massenmord. So etwas nennt man Massenvernichtungswaffen. Die will Mutti jetzt vermehrt und wider alles Kriegswaffenkontrollgesetz exportieren. Weil sie doch als Pfarrerstochter weiß, dass das "richtige" Leben erst nach dem Tod anfängt, aber viel zu kurz ist, um es nicht auch für "gute" Geschäfte zu nutzen. Das Geschäft mit dem Tod ist besonders lukrativ, also gut für die [Lebens-]Bilanz. Wer wollte da schnöde abwinken: Pfui, Teufel! Zum Henker mit den Profiten! Nein, das evangelische Arbeitsethos lautet: "Macht euch die Erde untertan!" Das passt doch wie die Panzerfaust aufs Auge. Christlich geht die Welt zugrunde.

"Gott mit uns" stand auch schon auf den Koppelschlössern der Wehrmachtsuniformen. Doch da half kein Beten. Ihr "Endsieg" geriet desaströs. Von wegen "sichere Arbeitsplätze"! Nicht einmal die Fabrikhallen der Waffenschmieden blieben übrig. Was heute an die Peripherie exportiert wird, kehrt morgen zu uns zurück. Denn manchmal bekommt auch der hartgesottenste Krieg verheerendes Heimweh.



Wolfgang Blaschka

Quelle: Rationalgalerie

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