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Entvölkert Europa
26|07|2013



Schon bei der Rettungschirm-PR sah Merkel aus wie ein Häufchen Elend und bedurfte der Hilfe von einem gewissen Josef Ackermann.

Krönungsmesse für `Angela die Erste´

Es sei alles sehr sparsam gewesen, maulte einer der Königs-Kommentatoren im deutschen Fernsehen. Da dankt ein belgischer König ab, ein anderer kommt, und die Wechsel-Aufführung reicht nur für eine kleine Sondersendung. Immerhin, die deutschen Medien haben sich gründlich mit weltbewegenden Fragen auseinandergesetzt: Dem Fehltritt des alten Königs, dem Autismus des neuen, und was man sonst an royalen Intimitäten hat auftreiben können. Der rasante Anstieg der belgischen Schulden spielte in der Berichterstattung keine Rolle. Obwohl der fünfte Platz Belgiens im Ranking der europäischen Staatsverschuldung schon eine Betrachtung wert gewesen wäre.

Dieser Mangel an fiskalischer Recherche kann daran liegen, dass der brave deutsche Mainstream die Parole der Kanzlerin - alles sei gut in der EU, jedenfalls bis zur Bundestagswahl - zur Redaktionsmaxime erhoben hat. Denn was das Europäische Statistik-Amt in diesen Tagen referiert, ist brisant: An der Spitze des europäischen Schuldenwachstums liegt natürlich Griechenland. Die Quote stieg dort im Vergleich des Vorjahreszeitraums um 24 Prozentpunkte. Wie viel Milliarden Nachschlag an Rettungshilfe Griechenland bekommen wird, möchte die Regierungskoalition auch erst nach den Wahlen verkünden. Seit 2010 pumpt die EU Geld in das Land. Immer mit der Aufforderung, es möge sparen. Und das macht die griechische Regierung auch. Zwischenzeitlich sind, sparen hin sparen her, die Schulden weiter gewachsen und ein Ende ist nicht abzusehen. Aber auf einem Gebiet wächst die griechische Exportquote: Im vergangenen Jahr sind 23.800 Griechen allein nach Deutschland ausgewandert.

An zweiter Stelle liegt das rettungsbeschirmte Irland mit einem Anstieg um 18,3 Prozentpunkte. Rund 85 Milliarden hatte die EU den Iren zugesagt. Und wer sich erinnern mag, der hat die Versicherungen noch im Ohr: Alles wird gut, wenn die Iren nur tapfer sparen. Die Iren sparen sich vor allem die Bevölkerung. Jedes Jahr verlassen rund 50.000 junge Iren ihr Land, denn zeitweilig betrug die Jugendarbeitslosigkeit 30 Prozent. Die irischen Banken scheinen saniert zu sein, und wenn die Auswanderung weiter so schnell wächst, dann wird sich das Land auch sanieren: Wenn niemand mehr in Irland wohnt, haben alle Sorgen ein Ende.

Aus Portugal, dem ärmsten Land Europas, wandern noch ein paar Menschen mehr aus: Im vergangenen Jahr waren es rund 52.000. Im Schuldenranking liegt das Land auf einem soliden dritten Platz. Das im Mai 2011 zugesagte Rettungspaket von 78 Milliarden für Portugal hat das arme Land noch ein wenig ärmer gemacht. Experten vergleichen die aktuelle Auswanderungswelle mit der Massenmigration der 1970er-Jahre. Wetten, dass irgendein Sprecher der unsäglichen Bundesregierung auch das als Erfolg verkaufen wird? Vielleicht so: Exodus aus Portugal macht Platz für Deutsche an der Algarve.

Dass sich die italienische Auswanderung in den letzten 12 Monaten um 30 Prozent gesteigert hat, liegt unter anderem daran, dass etwa 60 Prozent der jungen Italiener als "unterbeschäftigte Teilzeitkräfte" arbeiten müssen. Noch hat das Land keine Hilfe aus dem EU-Rettungsschirm beantragt, aber das WALL STREET JOURNAL ist sich sicher: Italien wird in den kommenden sechs Monaten um Rettung bitten. Immerhin rangiert die Republik mit einer Schuldenquote von 130 Prozent auf Platz zwei der europäischen Schuldenländer. Bis zum Jahr 2014 laufen italienische Staatsanleihen im Volumen von 487 Milliarden Euro aus. Um die Gläubiger bedienen zu können, wird der Rettungsschirm aufgespannt werden müssen. Der hält aber nur 500 Milliarden Euro bereit. Und nachdem die Ratingagentur Fitch vor ein paar Tagen 18 spanische Banken herabgestuft hat, geht man davon aus, dass die Spanier noch mal mindestens 100 Milliarden aus dem Schirm brauchen werden. Diese Lage kann dann ganze Länder entvölkern.

Noch rettet sich das europäische System der Guten-Nachrichten-Verbreitung mit den Königshäusern: Es ist ein Junge, god save the baby, erfährt man aus dem Vereinigten Königreich. Nicht, dass die englischen Schulden geringer geworden wären, man liegt auf dem achten Platz, direkt hinter Frankreich. - Den Belgiern könnte man in ihrer Lage die Einsparung des Königshauses empfehlen: Das brächte im Jahr mehr als 11 Millionen Euro. Auch auf der Einnahmeseite wäre einiges zu verändern: Deutsche Konzerne wie Bayer, BASF und Volkswagen profitieren erheblich von Steuerschlupflöchern in Belgien. In Irland zahlen Unternehmen - wenn sie überhaupt Steuern zahlen - geringe 12,5 Prozent Steuern auf ihre Gewinne. Der Steuerwettbewerb in der EU galt bisher als Anreiz zur Wirtschaftsentwicklung. Am Beispiel Irland ist das Modell wie folgt: Andere Ländern stopfen die Löcher im Staatshaushalt, die aus den geringen Einnahmen resultieren. Nur konsequent wäre, wenn alle EU-Länder auf alle Steuern verzichteten, damit sich die begonnene Völkerwanderung beschleunigt. Ein Europa ohne Völker, besiedelt von ein paar Banken und Börsen, scheint der Traum europäischer Politik zu sein. Eine Krönungsmesse für `Angela die Erste´ könnten sich die Europäer dann in irgendeinem Ausland ansehen.

Uli Gellermann

Quelle: Rationalgalerie

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