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SPD schlingert kreuz und quer 17|04|2008
Olaf ließ während der Sillensteder Gespräche, die zum Eklat führten und klimapolitisch zum ungeschickten Schachzug der Lobbyisten wurden!
Wilhelmshaven – Langsam wird die politische Auseinander- setzung innerhalb der SPD zu einem reinen Comedystück. Immer mehr SPD-Mitglieder melden sich zu Wort und geben ihre Einschätzungen zum Besten. Auch der SPD- Landtagsabgeordnete Olaf Ließ hat dies erkannt und bittet um Ruhe in der Partei. Doch die momentane inner- parteiliche Auseinandersetzung ist wichtig für die Zukunft der Sozialdemokratie!
Beispiel Reinhard-Nieter-Krankenhaus: Im städtischen Krankenhaus werden die Auszubildenden 30% unterhalb des geltenden Tariflohnes bezahlt. Die verantwortlichen Politiker in Wilhelmshaven schieben dieses arbeitspolitische Drama auf die Gesundheitsreform ab. Verschwiegen wird hierbei, dass der Hungerlohn bereits vor Inkrafttreten der Gesundheitsreform beschlossen wurde. Verschwiegen wird auch, dass die Budgetierung der Kranken- häuser auf dem Mist der SPD gewachsen ist.
Beispiel Kohlekraftwerke und Klimaschutz: Umweltminister Gabriel spielt sich weltweit als Klimaschützer auf. Er gilt als Vorreiter einer weltweiten CO2-Reduktion und Vorbild in Europa. Gleichzeitig befürwortet er den Neubau von diversen Kohlekraftwerken in Deutschland, durch die die Klima- schutzziele nicht erreicht werden können. Die SPD befindet sich Umwelt- und Klimapolitisch in einer Sackgasse, aus der es nur durch einen eindeutigen Richtungswechsel einen Ausweg gibt.
Beispiel Arbeitsmarktpolitik: Hartz IV und die Sozialgesetzgebung sind längst ein Beispiel für eine unsoziale und neoliberale Politik geworden. Die systematische Verarmung und Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsschichten birgt ein enormes gesellschaftspolitisches Risiko und ist unverantwortlich. Die Wahlerfolge der Linken zeigen deutlich, wie die Wähler der SPD darüber denken.
Beispiel Privatisierung: Ob Düsseldorf, Hannover oder Wilhelmshaven. Bundesweit wird das öffentliche Eigentum verschleudert, um die finanziellen Fehl- kalkulationen der Politik zu verschleiern. Auf Kosten der folgenden Generationen und der Angestellten wird Staatsvermögen privatisiert und es werden die Gewinne der Konzerne gesteigert. Zeitgleich sinken die Einnahmen der öffentlichen Hand, was nur noch durch dauerhafte Steuererhöhungen zu kompensieren ist. Der Bürger zahlt also die Zeche für die Gewinne der Konzerne.
Seit mehreren Jahren hat sich bewiesen, dass die neoliberale Politik der SPD unter Schröder die falsche Richtung war und ist. Hohe Verschuldung, steigende Arbeitslosenzahlen, sinkende Staatsein- nahmen und extrem steigende Gewinne der Konzerne sprechen klare Worte. Heute bekämpfen sich der neoliberale und der sozial- demokratische Flügel der SPD auf der Suche nach Auswegen. Während die Neoliberalen die Parole “weiter so und am besten noch schneller” raus geben, fordert die Linke in der SPD die Rück- besinnung auf sozialdemokratische Grundwerte.
__________________________________ Erst wenn dieser inhaltliche und notwendige Kampf beendet ist, wird sich die SPD wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnen können. Auch in Wilhelmshaven schwelt dieses Problem zwischen der Spitze und der Basis. Und auch wenn Politiker wie Olaf Ließ, Norbert Schmidt, Sigfried Neumann und Eberhard Menzel diese Diskussion lieber vermeiden wollen, bleibt die Notwendigkeit bestehen. __________________________________
Besonders Wilhelmshaven zeigt, wie wichtig die dauerhafte Kritik ist. Längst haben Menzel, Schmidt und Neumann ihre eigenen Versprechen gebrochen, in denen sie einen Neunafang, einen Umbruch und eine personelle Verjüngung versprachen und selber forderten. Kein Wort mehr von Diskussionen oder kritischer Aus- einandersetzung. So soll Norbert Schmidt in der Fraktion gesagt haben, dass er an seinem Posten kleben bleibt, nur um andere Köpfe zu verhindern. Das nun noch Wilfried Adam zum Bürger- meister gemacht werden soll, entlarvt die SPD Wilhelmshaven in ihrem Willen zur Verhinderung eines Umbruches erneut.
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Den Ortsvereinen rennen die aktiven Mitglieder gleich reihenweise weg, vier Wahlen in Folge wurden verloren, die Zahl der Wähler wurde halbiert und alle kennen diese Probleme. Die Lösungsansätze sind aber grund- verschieden. Während die Platzhirsche an ihren Posten hängen wie die Fliegen am Fliegenfänger, riskieren sie wissentlich die Zukunft der SPD in Wilhelmshaven. Ihnen ist es lieber die Partei unter- gehen zu sehen, als endlich Platz für neue Köpfe zu machen. Diese Art des Egoismus ist es, die selbst Alt-Bundespräsident Herzog die Wutröte ins Gesicht treibt. __________________________________
Selbstverliebte Politiker wie Menzel, Neumann
und Schmidt schicken sich an, die Totengräber
der Sozialdemokratie in Wilhelmshaven zu
werden.Quelle: Tim Sommer
Link:
www.JUSOS-WILHELMSHAVEN.de _____________________________________________________
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