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Der Lügenbaron von Copyhausen
19|02|2011



Gerne mittendrin - wenns brenzlig wird reichts nur noch für die Versenkung?

Aber den Adelstitel habe ich nicht geklaut!

KT vuz, unser Leitstern von Illustrierten Gnaden, Karl Theodor von und zu Guttenberg, hat einen weiteren Kratzer abgekommen: Wegen einer ganzen Reihe fehlender „Gänsefüßchen“ [jetzt bei Redaktionsschluß sind es schon 80 !!!] könnte theoretisch oder auch ganz praktisch seine hochwohlherbeikopierte Doktorwürde von der Universität Bayreuth wieder zurückgefordert werden.

Noch viel erstaunlicher als das Aufdecken angemaßter wissenschaftlicher Würde ist die Arroganz, mit der KT reagiert: „Bei 1200 Fußnoten könne es schon sein, daß die eine oder andere „vergessen“ sei. Bei der nächsten Auflage seines Werks werde ich das aber dann berücksichtigen!“

Wie gnädig!

Seine Mitstreiter von der neo-liberalen Volksfront haben schon eher begriffen, welch Unheil droht: die Deutschen lieben die Gründlichkeit. Von und zu Guttenberg hat zwar offenbar einen Sinn darin gesehen, sich zu seinem geborenen noch einen zusätzlichen „Adelstitel“ zu verschaffen. Den Adelstitel der kleinen Leute, die kraft Geburt an und für sich davon ausgeschlossen sind. Diesen „bürgerlichen“ Adelstitel kann man aber in der Regel nur mit viel Fleiß erwerben. So die Architektur unserer post-patriarchalen Gesellschaft. Die Oben repräsentieren, die Unten malochen und machen die „Kleinarbeit“.

Nun hat KT vuz leider eine Kleinigkeit übersehen: Wer erst mal solch eine wissenschaftliche Arbeit SELBST erstellt hat, der weiß, was er getan hat. Und ist dann, wenn er besteht, stolz auf seine Leistung. Diesen Stolz wollte sich Gutti ohne die nervige Kleinarbeit aneignen, ist dies offenbar wohl ein Grundgefühl, welches er seit seiner eigenen Kindheit über alles liebt. Dieses Gefühl der Erhabenheit, etwas Besseres zu sein, wenn er „im Dorf“ Brötchen holt und alle Dorfbewohner ihn ehrfürchtig grüßen, schon als kleinen Bengel!

Leider ist Gründlichkeit dem Freiherrn  keine hervorragende Eigenschaft, ausgenommen natürlich seine morgendliche Haarpflege und die Inszenierung publikumswirksamer Medienauftritte.

Seine Mitstreiter und Kampagnenführer seiner angestrebten Karriere noch zu höheren Ämtern [?] bemühen sich indes eiligst, zu beschwichtigen, kleinzureden und was man halt so tut im täglichen PR-Business eines Politikers. Sogar die eigentlich oppositionelle SPD versucht ihn zu retten: Manuela Schwesig sagte, "wenn er sich bald entschuldige, könne er mit einem blauen Auge davon kommen".

Adelige verfügen offenbar nicht nur über blaues Blut, sondern auch noch über eine Unzahl an Ersatzaugen, falls eines, oder auch mal zwei, oder auch – wie im Falle Guttenberg – jetzt bereits das dritte Auge blau geschlagen wird:

1] Kundus-Affäre: „Informationspanne“ _ wichtiger Mitarbeiter wird entlassen, Guttenberg kommt ungeschoren davon.

2] Gorch Fock: Voreilige Entlassung des Kapitäns, um „Druck aus der Angelegenheit“ zu nehmen, und vor allem um sich selbst  noch rechtzeitig vor einem drohenden Mediengewitter aus der Schußlinie zu nehmen.

3] abgeschrieben bei anderen: Plagiatsvorwürfe hinsichtlich seiner Dissertation.

Aber die Fachgremien müssen natürlich erst mal prüfen. Wochenlang. Bis das Mediengewitter sich wieder gelegt hat und der allgemeine Vergessensschlaf einsetzt. Dementieren [KT: „absurd“], relativieren [„nur ein paar einzelne Fußnoten ...“], Gegenangriff  [„die äußerste Linke (Prof. aus Bremen) will uns schädigen“], Mitleid erwecken [Schwesig: „... kann er noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen]: Die politische Klasse hält zusammen. Schließlich machen es alle so wie Guttenberg.

Die Internetgemeinde ist da schon anders drauf: Sie hat bereits 80 Plagiatsstellen identifiziert [!], es gibt schon ein eigenes Guttenberg-Plag-wiki: dort sind alle BISHER gefundenen Stellen fein säuberlich aufgelistet, für jeden nachvollziehbar. Aber die Universität Bayreuth muß ja erst mal prüfen, „ob an den Vorwürfen was dran ist“.

Der Bankräuber ist gefaßt, er hat die Tresor-Kombination und ein paar numerierte Bündel aus dem Safe in der Hand, aber – der Räuber ist ein angesehenes Mitglied unserer Gesellschaft und Hoffnungsträger – der ermittelnde Staatsanwalt will die Vorwürfe erst einmal „prüfen“. Toll!

Was gibt’s da eigentlich überhaupt noch zu prüfen? Es ist doch alles schwarz auf weiß bereits im internet!

Was nicht sein darf, darf nicht sein!

Das war schon beim Hitler so. Die Sache mit den Juden, das haben ihm nur böswillige Neider angehängt, um ihn zu diffamieren. War nach Entdeckung der Konzentrationslager und knappen Verfehlen des Endsieges in Deutschland oft zu hören. Nicht nur hinter vorgehaltener Hand. Auch im Deutschen Bundestag, von dessen Vorsitzenden [Präsidenten], nicht 1950, sondern 1988:

Da ist nämlich schon einmal ein herausgehobener Politiker über fehlende „Gänsefüßchen“ gestolpert und gestürzt: Philipp-Hariolf Jenninger. In seiner  Rede am 10. November 1988 [ein Tag nach 50. Jahrestag der Reichspogromnacht] hielt der damalige Bundestagspräsident Jenninger im Bundestag eine Rede, die Verständnis für die damaligen Unterstützer der Hitler-Regimes wecken sollte. Um einen Eindruck zu erwecken, nur ein winziger Auszug aus seiner Rede: aus Massenarbeitslosigkeit war Vollbeschäftigung, aus Massenelend so etwas wie Wohlstand für breiteste Schichten geworden. Statt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit herrschten Optimismus und Selbstvertrauen. Machte nicht Hitler wahr, was Wilhelm II. nur versprochen hatte, nämlich die Deutschen herrlichen Zeiten entgegenzuführen? War er nicht wirklich von der Vorsehung auserwählt, ein Führer, wie er einem Volk nur einmal in tausend Jahren geschenkt wird?

Mehrere Abgeordnete verließen während der Rede noch den Saal, Jenninger mußte auch aufgrund des internationalen Proteststurms an nächsten Tag zurücktreten. [Den ganzen Wortlaut der Rede finden Sie hier].

Reichspogromnacht, 9. Nov. 1938:
Die Deutschen hatten damals auch schon ihren „Tag des Zorns“! Nur daß er damals nicht zur Errichtung einer Demokratie aufforderte, wie jetzt flächendeckend in allen islamischen Staaten rund um das Mittelmeer, sondern zur Zerstörung des Besitzes der jüdischen Mitbürger und widerrechtlichen Aneignung desselben.

Ich denke, es ist jetzt genug gesagt zum Thema Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit in der Politik.
Möge die Presse als „vierte [erste?] Gewalt“ über Guttenbergs weitere Zukunft mitentscheiden [die Universität macht garantiert einen „differenziert begründeten“ Rückzieher und belässt dem Hoffnungsträger seinen Doktorhut].

Nachtrag:
Auf der privaten Pressekonferenz von Theodor Freitag mittag für nur von ihm ausgewählte Journalisten gibt der Verteidigungsminister folgendes statement zu den Vorwürfen ab:

Es wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt bewußt getäuscht oder bewußt die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht.

Das ist erstaunlich. Denn in seiner Einleitung, in der bei Dissertationen genau das eigene kreative Ergebnis angekündigt wird [und nicht die Meinungen anderer zusammengetragen werden, wie im ersten Hauptteil einer juristischen Dissertation], hat er nicht nur einen älteren FAZ-Artikel zu dem Thema wortwörtlich abgeschrieben [ohne Kenntlichmachung der Urheberschaft] und hat aber eine relative Zeitangabe [in der FAZ v. 27.11.1997: „vor rund 200 Jahren“] dem Erscheinungsdatum seiner Promotion merkwürdigerweise angepaßt [Diss. 2006 : „vor über215 Jahren“]. Kann man so etwas „unbewußt“, also „aus Versehen“, „versehentlich“ machen? Wie geht das? Bewußt unbewußt den Verstand arbeiten lassen. Sehr interessante Gehirnphänomene bei dem Herrn Guttenberg. Wie gut, daß der nur unsere Verteidigungsarmee befiehlt, und nicht etwa in der Hartz Vier Kommision sitzt. Da würde bei solchem Oszillieren zwischen klarem Bewußtsein und der Vergeßlichkeitsspähre womöglich ein verfassunggemäßer Regelsatz herauskommen. Aus Versehen eben.

Axolotl is everywhere.

Warum wählt man den Axolotl Roadkill eigentlich nicht ins Bundeskabinett. Den echten. So als sharing knowledge pool. Fremdes Wissen kann doch jeder da oben gut gebrauchen.

Heidi Berg

P.S.:
Und: Warum entläßt zu Guttenberg nicht eigentlich seinen Ghostwriter?
[Diesen Satz habe ich NIRGENDWO abgeschrieben. Dies ist eine eigene kreative Denkleistung. Hilfe, die Doktorwürde naht!!]

Lesenswert übrigens auch die kreativen Kommentare der internet-Gemeinde, auf twitter und anderen Foren: Z.B. „"Wann entlässt Guttenberg seinen Doktorvater? Der hat ihn unzureichend informiert", "Stephanie zu Guttenberg wird die Plagiatsvorwürfe in einer Sonderausgabe von "Tatort Internet' schonungslos aufklären." "Wie, Guttenberg hat die Bibel doch nicht selbst geschrieben?", mit Quellenangabe [!] nachzulesen bei stern.de.



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